Behandelter Abschnitt Jer 5
Dieses Thema des Gerichts wird in Kapitel 5 weiterverfolgt, während der Prophet immer noch den schrecklichen moralischen Zustand Jerusalems aufzeigt. Auch warnt er sie vor den kommenden Strafen: „Ich will doch zu den Großen gehen und mit ihnen reden; denn sie kennen den Weg des Herrn, das Recht ihres Gottes. Doch sie haben allesamt das Joch zerbrochen, die Fesseln zerrissen. Darum schlägt sie ein Löwe aus dem Wald, ein Wolf der Steppen vertilgt sie, ein Leopard belauert ihre Städte: Jeder, der aus ihnen hinausgeht, wird zerrissen; denn ihre Übertretungen sind viele, zahlreich ihre Abtrünnigkeiten. Weshalb sollte ich dir vergeben? Deine Söhne haben mich verlassen und schwören bei Nicht-Göttern. Obwohl ich sie schwören ließ, haben sie Ehebruch getrieben und laufen scharenweise ins Hurenhaus (V. 7–9).
Und die schlimmste Phase des nationalen Übels war, dass nicht nur ein gewisser Teil des Volkes schuldig war, sondern „Entsetzliches und Schauderhaftes ist im Land geschehen“, sagt er, „Die Propheten weissagen falsch, und die Priester herrschen unter ihrer Leitung, und mein Volk liebt es so. Was aber werdet ihr tun am Ende von all dem?“ (V. 30.31).
So waren alle Quellen der sittlichen Rechtschaffenheit verdorben; und folglich war es klar, dass nichts anderes als Gericht vom Herrn über sie kommen konnte.