Damit haben wir den Christen von dem zukünftigen jüdischen Überrest am deutlichsten unterschieden. Das Geheimnis war noch in Gott verborgen. Der erniedrigte und erlöste Christus wurde offenbart; unser Platz, der damals noch nicht offenbart war, wird jetzt in dem auferstandenen und verherrlichten Christus gesehen. Sie dagegen, die in der Finsternis wandeln und kein Licht haben, werden aufgerufen, auf den Herrn zu vertrauen und sich auf ihren Gott zu stützen, wenn es nichts anderes gibt, worauf sie sich stützen können. Diese aber, die noch kein Licht haben, die in der Finsternis wandeln und doch vertrauensvoll hoffen, werden eine herrliche Erlösung finden, wenn Er erscheint. Wir sind jetzt Kinder des Lichts, Kinder des Tages, bevor dieser über der Erde anbricht. Wir folgen Ihm im Geist, wo Er ist, ja, werden zu Gott gebracht und vom Heiligsten befreit, während wir hier sind. Sie müssen durch eine unvergleichliche Drangsal wegen des jüdischen Abfalls gehen, werden aber am Ende gesegnet sein.
Was die abtrünnige Masse der Juden betrifft, so folgt ihr Teil ganz klar.
Siehe, ihr alle, die ihr ein Feuer anzündet, mit Brandpfeilen euch rüstet: Hinweg in die Glut eures Feuers und in die Brandpfeile, die ihr angesteckt habt! Das geschieht euch von meiner Hand; in Herzeleid sollt ihr daliegen (50,11).
Es ist immer vergeblich für einen sündigen Menschen, auf seine eigenen Vorkehrungen oder die Heilmittel von Menschen zu vertrauen, um seinen Zustand vor Gott zu verbessern oder dauerhaften Trost zu erlangen. Der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus ist der Vater der Barmherzigkeit und der Gott allen Trostes. Doch an dem Tag, der bevorsteht, wird die Torheit und der Wahnsinn des Unglaubens offenbar werden. Das Gericht wird zeigen, was es heißt, sich auf sich selbst zu verlassen und nicht auf den, zu dem Gott die führt, die sein Wort hören. „Glückselig alle, die zu ihm Zuflucht nehmen!“ (Ps 2,12).
Aber unter den Juden, wie auch in der Christenheit, werden sich die Menschen von Christus abwenden und sich jedem Götzen und Gräuel zuwenden, den der Satan ihnen vorsetzt. Dann wird auch der Tag kommen, im Gegensatz zum Tag der Erlösung jetzt, an dem Er sie mit einem eisernen Zepter zerschmettern und wie ein Töpfergefäß zerschmeißen wird. Offenbarung 2,26.27 drückt aus, dass dieses Gerichthandeln erst dann stattfinden wird, wenn die Versammlung verherrlicht ist, nicht am Tag der Gnade. „Und nun, ihr Könige, seid verständig, lasst euch zurechtweisen, ihr Richter der Erde! Dient dem Herrn mit Furcht, und freut euch mit Zittern! Küsst den Sohn, damit er nicht zürnt und ihr umkommt auf dem Weg, wenn nur ein wenig entbrennt sein Zorn. Glückselig alle, die zu ihm Zuflucht nehmen!“ (Ps 2,10-12). Das ist etwas ganz anderes als das Evangelium jetzt, aber es ist ebenso von Gott zu seiner Zeit und wird sicher kommen, wenn Gott im Gericht über die Menschen handeln wird. Und die Gottlosen unter den Juden müssen mehr leiden als die Nationen, und die bekennenden Christen mehr als die Juden, wie es am gerechtesten ist.
Die Sühnung wird hier nicht vorausgesagt wie in Kapitel 53, sondern die göttliche Macht, die Er hat, der in die Erniedrigung und Not seines Volkes kam, nur um die Tiefe seiner Liebe und ihres bösen Herzens des Unglaubens zu beweisen. In diesen Umständen unergründlicher Prüfung wurde die völlige und demütige Unterwerfung Christi bewiesen und die Rechtfertigung des Herrn für Ihn, der, da Er Gott war, zum Knecht seines Willens und zu seiner Ehre wurde, mit ihren Folgen für Freunde und Feinde.