Behandelter Abschnitt Jes 38,4-8
Der König wirft hier einen Schatten auf das geistliche Werk, das Gott nach und nach in seinem Volk vollbringen wird. Denn Israel ist dazu bestimmt, an jenem Tag nicht nur eine großartige äußere Darstellung seiner Macht zu geben, sondern eine tiefe innere Veränderung zu erleben – die große praktische Lektion des Todes und der Auferstehung. Das lernen wir nicht nur in uns, sondern noch tiefer nach dem vollen Umfang der Gnade und Wahrheit in unserem Herrn Jesus selbst.
Dann wird Hiskia dem Tod überlassen; aber er demütigt sich vor dem Herrn, der durch den Propheten das Wort sendet, dass er leben wird. Und hier haben wir eine Übung des Geistes: zuerst große Traurigkeit, nicht ohne Furcht, mit Bedauern, das Land der Lebenden zu verlassen, und ein gewisses Zurückschrecken vor Gott.
Da erging das Wort des Herrn an Jesaja, indem er sprach: Geh hin und sprich zu Hiskia: So spricht der Herr, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehört, ich habe deine Tränen gesehen; siehe, ich will zu deinen Tagen fünfzehn Jahre hinzufügen. Und aus der Hand des Königs von Assyrien will ich dich und diese Stadt erretten; und ich will diese Stadt beschirmen. dies wird dir das Zeichen sein von Seiten des Herrn, dass der Herr dieses Wort tun wird, das er geredet hat: Siehe, ich lasse den Schatten der Stufen, die er an der Sonnenuhr des Ahas durch die Sonne hinuntergegangen ist, um zehn Stufen rückwärtsgehen. Und die Sonne kehrte an der Sonnenuhr zehn Stufen zurück, die sie hinuntergegangen war (38,4–8).
Ist es möglich, dass jemand, der behauptet, die Wahrheit zu kennen und zu lehren, nicht erkennt, dass dies nicht das Leben und die Unvergänglichkeit ist, die durch das Evangelium ans Licht gebracht werden – nicht das, was wir jetzt in einem Christen suchen sollten, obwohl Hiskia so wahrhaftig ein Heiliger Gottes war wie jeder Christ? Das Wirken des Heiligen Geistes in einem gottesfürchtigen Juden wurde für den Christen wegen der vollbrachten Erlösung notwendigerweise in Tiefe und Höhe verändert. Wenn Gläubige, Juden oder Heiden nach dem Fleisch, jetzt zur Erkenntnis Christi gebracht werden, haben sie Anspruch auf die gleichen hohen Vorrechte. Wenn sie diese nicht sehen oder genießen, dann deshalb, weil das Fleisch nicht gerichtet ist; sie folgen in dieser Hinsicht lediglich ihren eigenen Gedanken, anstatt die neuen Offenbarungen Gottes zu lernen, die auf einem gestorbenen, auferstandenen und aufgefahrenen Christus beruhen, der durch den vom Himmel herabgesandten Heiligen Geist bekanntgemacht wurde. Der natürliche Gedanke und die Hoffnung sogar eines bekehrten Juden war damals, lange auf der Erde zu leben. Er konnte nicht sagen: „abzuscheiden und bei Christus zu sein, denn es ist weit besser“ (Phil 1,23). Er wollte Jah im Land der Lebenden preisen, wie er sagte: „Der Lebende, der Lebende, der preist dich“ (V. 19).