Behandelter Abschnitt Jes 28,3-4
Es ist nicht anzunehmen, dass es hier um Trunkenheit in ihrer rein buchstäblichen Bedeutung geht. Es stellt ihren furchtbar erregten und betäubten und besessenen Zustand dar, in dem sie sich ihrem eigenen Vergnügen und ihrer Selbstsucht hingeben, zur Schande des wahren Gottes. Was der Rausch unter den Menschen mit seinen schrecklichen natürlichen Auswirkungen ist, so wird in einem großen moralischen Sinn der Zustand dieser stolzen, gefühllosen Männer von Ephraim sein. Erfüllt, zu welcher Zeit es auch immer sein mag, wird es in Israel sein, ganz klar.
Mit Füßen wird zertreten die stolze Krone der Betrunkenen Ephraims. Und der welkenden Blume seiner herrlichen Pracht auf dem Haupt des fruchtbaren Tals ergeht es wie dessen Frühfeige vor der Obsternte: Kaum ist sie in der Hand dessen, der sie erblickt, so verschlingt er sie (28,3.4).