Der Richter der ganzen Erde muss Recht sprechen; aber Er wird in rettender und souveräner Barmherzigkeit eingreifen. Er wird die Israeliten aussieben und sammeln, einen nach dem anderen. Mehr noch:
Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird in eine große Posaune gestoßen werden, und die Verlorenen im Land Assyrien und die Vertriebenen im Land Ägypten werden kommen und den Herrn anbeten auf dem heiligen Berg in Jerusalem (27,13).
Diejenigen, die mich bis hierher begleitet haben, werden keine Mühe oder Zweifel haben, die wahre Anwendung zu bestimmen. Es ist die Posaune aus Matthäus 24,31, nicht aus 1. Thessalonicher 4,16 und 1. Korinther 15,52. Die letztgenannten Schriftstellen beziehen sich auf die göttliche Aufforderung an die himmlischen Gläubigen; unser Kapitel, wie auch die Stelle im ersten Evangelium, beschreibt den Aufruf an Israels, sich von Norden und Süden her zu versammeln, um den Herrn in Jerusalem anzubeten.
Es mag bemerkt werden, dass, während Kapitel 26 sich mit Juda und seinem Land beschäftigte, wie tief es auch immer gehen mag, unser Kapitel, das von der Zertrümmerung der Macht Satans in verschiedenen Formen handelt, sich auf Israel bezieht; und dies durchgehend, um zu beweisen, dass es nicht beiläufig ist. „Wir wissen nicht“ ‒ sagte zu Recht der beredte H. Melvill ‒ „mit welchen Augen jene Menschen die Prophezeiung lesen können, die in ihren Ankündigungen nicht die endgültige Wiederherstellung und Bekehrung der Juden entdecken. Es ist nutzlos, Vorhersagen, die die Wiedereinsetzung der Weggeführten in das Land ihrer Väter zu bestätigen scheinen und sie zu den Hauptpredigern der Religion machen, die sie so lange verachtet haben, in bildliche Sprache aufzulösen oder durch eine rein spirituelle [eher mystische] Interpretation zu erklären. Diese Voraussagen sind untrennbar mit anderen verbunden, die sich auf ihre Zerstreuung und ihren Unglauben beziehen; so dass man, wenn man irgendeine vergeistigt (oder versinnbildlicht), das Ganze vergeistigen muss. Und da jedes Wort eine buchstäbliche Erfüllung hatte, soweit es die Zerstreuung und den Unglauben betrifft, wie können wir daran zweifeln, dass jedes Wort auch eine buchstäbliche Erfüllung haben wird, soweit es die Wiederherstellung und Bekehrung betrifft? Wenn das Ereignis bewiesen hätte, dass die vorhergesagte Zerstreuung bildlich ist, würde das Ereignis aller Wahrscheinlichkeit nach auch beweisen, dass die vorhergesagte Wiederherstellung bildlich ist. Aber solange wir die beiden Vorhersagen in demselben Satz finden, ohne eine Andeutung, dass wir nicht auf beide dieselbe Auslegungsregel anwenden sollen, scheinen wir verpflichtet zu sein, entweder in beiden Fällen eine buchstäbliche Erfüllung oder in beiden eine geistliche zu erwarten; und da in dem einen Fall die Erfüllung zweifellos buchstäblich war, haben wir nicht jeden Grund zu der Schlussfolgerung, dass sie in dem anderen buchstäblich sein wird?“24
24 H. Melvill, Sermon on the Dispersion and Conversion of the Jews, 131, 132, gepredigt in Cambridge im Februar 1837).↩︎