Sie werden auf ihr bisheriges Verhalten zurückblicken und sehen, dass sie Gottes Plan damit nicht erfüllt haben. Wo hatten sie einen göttlichen Segensstrom erwirkt? Sie hatten die schlechten Wege der Heiden gelernt und brachten einen Fluch über sich selbst und über andere; der Name des Herrn wurde ihretwegen gelästert.
Deine Toten werden aufleben, meine Leichen wieder aufstehen. Wacht auf und jubelt, die ihr im Staub liegt! Denn ein Tau des Lichts ist dein Tau; und die Erde wird die Schatten herausgeben (26,19).
Aber jetzt heißt es, als herrliche Umkehrung: „Deine Toten werden aufleben; meine Leichen wieder aufstehen.“ Welch mächtige Worte, und wie zärtlich! Der Herr erweckt Israel und nennt sie sogar seine Toten. Es geht nicht um den leiblichen Tod, sondern um eine nationale Erweckung, und doch wird sie auch geistlichen Charakter haben. Die Tochter Zion erwacht aus ihrem langen Schlaf, und der Herr spricht von den Juden (die so lange als sein Volk verschollen waren) als seine Toten. Sie geben zu, dass sie genauso schlecht sind wie die übrigen Völker; aber der entscheidende Unterschied ist, dass der Herr sie als sein Eigentum anerkennt. Er sagt gleichsam: Mögen sie tot sein, sie sind dennoch mein. Es ist die jüdische Nation, die wie ein Leiche war, die der Herr gnädigerweise sein Eigentum nennt und wieder hervorbringt. Wollte Abraham seine Tote aus den Augen begraben, so macht der Herr hier seinen Anspruch geltend, sie mit neuem Leben zu erfüllen.
Es zeigt, wie sehr die Wahrheit von der Auferstehung der Toten dem Juden vertraut war, wenn der Prophet sie so frei als den besten Ausdruck für Gottes Wiederbelebung seines Volkes verwendet, wenn es als Nation lange untergegangen sein wird.
Da einige dies für eine fragwürdige Auslegung dieser Stelle halten mögen, werden ein oder zwei Bibelstellen ihre Richtigkeit beweisen. In Hesekiel 37 sind die Begriffe des Bildes ganz so stark wie hier, der Geist Gottes zeigt dem Propheten ein Tal von trockenen Gebeinen. Und „sie waren sehr verdorrt“. – „Werden diese Gebeine lebendig werden?“ war die Frage (V. 2.3). „Siehe, ich bringe Odem in euch, dass ihr lebendig werdet“ (V. 5). So wird die Vision verwirklicht, die Gebeine kommen zusammen. Als nächstes kamen Sehnen über die (V. 8). Dann wächst Fleisch über sie, was den Toten entspricht, die hier aus ihren Gräbern auferweckt werden. Aber unbestritten ist damit das ganze Haus Israel gemeint. „Deine Toten werden aufleben“, sagt Jesaja. Wenn man dieses Kapitel von Hesekiel mit Kapitel 26,19 in Verbindung bringt, ist es, gelinde gesagt, eine starke Vermutung, dass es, wenn das Bild der Auferstehung verwendet wird, um den Neubeginn Israels in dem einen zu zeigen, auch in dem anderen sein kann. Aber in Hesekiel 37 ist es sicher so gemeint; wenn wir nämlich die Vision haben, haben wir auch die inspirierte Auslegung. Es steht uns also nicht frei, die Vision nach unseren eigenen Gedanken zu deuten. Die Erklärung des Heiligen Geistes ist ausdrücklich und einleuchtend. So können wir das göttliche Licht zurück zu Kapitel 26,19 übertragen, wo die gleiche Anspielung zu finden ist.