Behandelter Abschnitt Jes 24,1-2
Der Prophet geht nun auf ein größeres Thema ein. Bis jetzt hatten wir zehn „Aussprüche“, und zwar über die Nationen von Babylon bis Tyrus, nicht ohne Jerusalem in jene Gerichte einzubeziehen, die, ausgehend von lokalen Gegebenheiten, bis zum „Ende des Zeitalters“ reichen, wenn Gott den rebellischen Stolz der Erde niederschlagen wird. In diesem Kapitel erweitert Jesaja die Szene mit dem Land und Volk Israel als Mittelpunkt, nicht, um den großen weißen Thron zu zeigen, vor dem die gottlosen Toten stehen und gerichtet werden, sondern die Stunde der universalen Vergeltung der Erde durch Gott, „den Tag des Herrn“ in seinem uneingeschränkten, endgültigen Sinn, von dem frühere Handlungen wie in den Fällen von Babylon und Ägypten, nur der Schatten und der Vorgeschmack waren.
Siehe, der Herr leert das Land aus und verödet es; und er kehrt seine Oberfläche um und zerstreut seine Bewohner. Und wie dem Volk, so ergeht es dem Priester; wie dem Knecht, so seinem Herrn; wie der Magd, so ihrer Gebieterin; wie dem Käufer, so dem Verkäufer; wie dem Verleiher, so dem Entleiher; wie dem Schuldner, so seinem Gläubiger (24,1.2).