Behandelter Abschnitt Jes 22,8-14
Die zentralen Verse entlarven die völlige Eitelkeit und unverzeihliche Sünde des Rückgriffs auf menschliche Maßnahmen durch das Volk Gottes, wenn Er mit ihnen im Gericht handelt. Ihr einziger richtiger Platz in einer solchen Zeit ist es, sich unter seine Hand zu beugen und die Züchtigung anzunehmen, die Er zuzufügen beliebt, immer im Vertrauen darauf, dass Barmherzigkeit sich über das Gericht freut und dass das Ende des Herrn darin besteht, dass Er überaus barmherzig und voll innigen Mitgefühls ist. Hier war keine Demütigung bei ihnen, keine Erkenntnis seiner selbst und seiner Wege.
Und er deckt den Schleier Judas auf, und du blickst an jenem Tag nach den Waffen des Waldhauses. Und ihr seht die Risse der Stadt Davids, dass sie zahlreich sind; und ihr sammelt die Wasser des unteren Teiches; und ihr zählt die Häuser von Jerusalem und brecht die Häuser ab, um die Mauer zu befestigen; und ihr macht einen Behälter zwischen den beiden Mauern für die Wasser des alten Teiches. Aber ihr blickt nicht auf den, der es getan hat, und seht den nicht an, der es von fern her gebildet hat.
Und der Herr, der Herr der Heerscharen, ruft an jenem Tag zum Weinen und zur Wehklage und zum Kahlscheren und zur Sackumgürtung. Aber siehe, Wonne und Freude, Rinderwürgen und Schafeschlachten, Fleischessen und Weintrinken: „Lasst uns essen und trinken, denn morgen sterben wir!“ Und der Herr der Heerscharen hat sich meinen Ohren offenbart: Wenn euch diese Schuld vergeben wird, bis ihr sterbt!, spricht der Herr, der Herr der Heerscharen (22,8–14).
Der einzige Versuch war, durch Politik zu entkommen – ein fataler Weg für das Volk Gottes, der schnell in bloßen Sadduzäismus führt. Der Gläubige wird sowohl von Furcht und Eile als auch von Verzweiflung und gegenwärtigem Freibrief befreit.