Behandelter Abschnitt Jes 16,13-14
Bemerkenswerterweise wird hinzugefügt:
Das ist das Wort, das der Herr lange zuvor über Moab geredet hat. Jetzt aber redet der Herr und spricht: In drei Jahren, wie die Jahre eines Tagelöhners, da wird die Herrlichkeit Moabs verächtlich gemacht werden samt all der großen Menge; und der Überrest wird sehr gering, nicht groß sein (16,13.14).
Es scheint ein Nachtrag zu sein, der nach einer Zwischenzeit dem früheren Stamm hinzugefügt wurde. Der letzte Vers zeigt, dass, was auch immer die volle Last dieses „Ausspruchs“ für Moab sein mag, so heißt es: „In drei Jahren, wie die Jahre eines Tagelöhners, da wird die Herrlichkeit Moabs verächtlich gemacht werden samt all der großen Menge; und der Überrest wird sehr gering, nicht groß sein“ (V. 13). Dass dies buchstabengetreu vollzogen wurde, daran kann der gläubige Verstand nicht zweifeln, obwohl wir nicht wissen, ob der König von Juda oder der Assyrer das Werkzeug war.
Aber ebenso wenig braucht man daran zu zweifeln, dass die Erfüllung aller bisher nicht erfüllten Bedingungen der Prophezeiung in der großen zukünftigen Krise liegen wird; denn es ist sicher, dass der letzte König des Nordens Moab nicht erreichen wird, und dass die Kinder Israels unter dem Messias ihre Hände an ihn legen werden (vgl. Jes 11,14 mit Dan 11,41). Nichts beweist deutlicher, dass, wenn auch jetzt noch unbekannt oder wenig bekannt, am Ende des Zeitalters Vertreter dieser Nation übrigbleiben werden, um an jener Katastrophe teilzunehmen, die für den Menschen demütigend, aber zur Ehre Gottes ist, wenn das auserwählt Volk in seiner Gesamtheit gerettet und durch göttliche Barmherzigkeit in das Land ihres Erbes und ihrer verheißenen Herrschaft wiederhergestellt werden wird. Aus einer späteren Stelle unseres Propheten (Jes 25,10-12), deren Epoche der Tag des Herrn ist, geht mit Sicherheit hervor, dass der endgültige Untergang Moabs erst dann stattfinden wird, wenn Er Israel zu seinem verheißenen Platz der ewigen Vorherrschaft auf der Erde erhebt.
Wir können feststellen, dass, wenn Micha veranlasst wurde, eine Vorhersage von Jesaja in Kapitel 2,2 zu verwenden, Jeremia inspiriert wurde, hier eine Anleihe Worte Jesaja vorzunehmen (vgl. Jer 48). War diese Armut in den Ressourcen eines von ihnen? Keine Schlussfolgerung kann oberflächlicher und ungerechter sein, selbst wenn wir sie nur als Schreiber betrachten; aber wenn wir an die vollständige Inspiration glauben, ist sie noch niederträchtiger und böser. Es war der Geist Gottes, der nur umso fester das Göttliche zusammenschweißte in jener Gnade, die jedes wahre Zeugnis von Gott und den Gefäßen desselben ehrt.