Einerseits ist es eine jämmerlich armselige Erfüllung dieser überaus großen und kostbaren Verheißung, alles in der schwachen Rückkehr aus Babylon erfüllt zu sehen, als ein kleiner Teil der Juden nach Jerusalem hinaufzog mit einigen wenigen Leuten aus Ephraim; und ihre Nachbarn sanken tiefer und tiefer unter den verschiedenen kaiserlichen Mächten, bis Rom alle zur Knechtschaft niedermachte. Nein, es ist ein strahlender Tag großer Dinge, nicht nur für den Menschen, sondern für den Namen des Herrn auf der Erde. Andererseits ist es nicht das himmlische Geheimnis Christus und der Versammlung, sondern die Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge entsprechend der Prophezeiung. Es ist auch nicht das Evangelium, das Menschen aus der Welt zur Herrlichkeit in der Höhe ruft, sondern die Erde wird befreit, Israel gerettet und die Nationen bekehrt, unter der Herrschaft des Messias, wenn seine Ruhe herrlich sein wird. Die moralische Geschichte Israels wird umgekehrt werden, so entschieden, wie die Naturgeschichte für die niedere Schöpfung neu gelernt werden muss. Ihre alten Eifersüchteleien und gegenseitigen Feindschaften, die nach Salomo nur zu gut bekannt waren, verblassen vor dem wiederhergestellte Israel. Und was ihre verschwörerischen Nachbarn betrifft,15 so mögen sie wieder auftauchen, aber sie sollen für immer niedergeschlagen werden, nicht weniger als ihre mächtigeren Feinde.
Und sie werden den Philistern auf die Schultern fliegen nach Westen, werden miteinander plündern die Söhne des Ostens; an Edom und Moab werden sie ihre Hand legen, und die Kinder Ammon werden ihnen gehorsam sein (10,14).
Es ist ein beliebtes ungläubiges Argument gegen die buchstäbliche Erfüllung des Kapitels, das (leider) von dem verstorbenen Dr. Fairbairn (Prophezeiung, S. 272) übernommen wurde, dass das in Vers 14 erwähnte Volk von der Bühne der Geschichte verschwunden ist und dass daher weder die Wiederherstellung Israels noch die daraus folgenden Ereignisse so verstanden werden können. Aber das ist schierer Unglaube an die Macht Gottes und an die Zuverlässigkeit der Schrift. Der Gott, der seine Verborgenen von Ephraim aus der Dunkelheit, die sie immer noch verhüllt, herausführen wird, wird zu gegebener Zeit die Nachkommen ihrer alten Widersacher offenbaren, und unter diesen ihre Nachbarn, die nicht weniger eifersüchtig waren, weil sie fast blutsverwandt waren. Dem Assyrer, dem überragenden König des Nordens, entkommen Edom und Moab und die Vornehmsten der Kinder Ammon (Dan 11,41); aber nicht so aus der Hand Israels, die „aus Schwachheit Kraft gewinnen“ (Heb 11,34). „Und der Herr wird über ihnen erscheinen, und sein Pfeil wird ausfahren wie der Blitz; und der Herr, Herr, wird in die Posaune stoßen und einherziehen in Stürmen des Südens“ (Sach 9,14): Zweifellos ist das eine bildliche Sprache, aber sie drückt das göttliche Eingreifen für das Königreich Christi aus, das die Gläubigen des Evangeliums als Letzte mit ihren eigenen Gnaden verwechseln, geschweige denn wegerklären sollten.
15 Die Bemerkungen von Houbigant mögen für einige in diesem Zusammenhang hilfreich sein. Er wendet sich gegen den beliebten Fehler, grenzenlos zu versinnbildchen: Sed enim occurrendum est difficultati quae ex eis quae mox diximus, nasci potest. Nam quaeritur, quomodo in ultimo reditu Judaeorum accidere possit ut Judaei excurrant in terminos Philistoeorum, Moabitarum, Ammonitarum, cum regna illa jamdudum perierint. Respondeo eadem regna jam periisse tum, cum Apostoli gentes Evangelio subdiderunt; itaque explicandum esse illis etiam, qui loc Isaiae caput XI. de conversione gentium per Apostolos facta intelligunt, quomodo Apostoli subdiderint gentes, quae eorum aetate jam interierant. Nos responsionem eorum nostram faciemus; quae quidem sic videtur fieri posse, ut credatur Isaias appellare Judaeorum vicinas gentes nominibus iis, quae tum cognita erant, et notari eas gentes quae illarum veterum regiones occupaturae olim sunt, forsan etiam idem nomen habiturae: quae responsio valere etiam potest in nominibus propriis, Assur, AElam, Sennaar, etc. Judicabit sapiens Lector an hoc sit in explicandis Prophetis aperte judaizare, non discedere a proprietate verborum, nisi adest magna necessitas. Nos quidem eam necessitatem tantam esse credimus, quanta maxima esse potest, si Prophetarum verba explicare allegorice nequeas, nisi intervertas Prophetae sententiam, ut mox Grotium fecisse vidimus; vel, nisi, ut nunc Forerium videmus, mutes personas de quibus praedicitur, et pugnes, vel tecum, vel cum ipsa vaticinatione, quam susceperis explicandam,“ - Prolegomena ad Prophetas, p. cclxviii.↩︎