Behandelter Abschnitt Jes 2,12-21
Die Stelle braucht nur in einer gläubigen Gesinnung gelesen zu werden, um einen rechten Verstand davon zu überzeugen, dass weder auf der einen Seite Nebukadnezar oder Titus, noch auf der anderen Seite das Evangelium etwas damit zu tun hat, dass der Herr das hier geschilderte allumfassende Gericht an den Menschen vollziehen wird. Der wahre Gott würde die niederreißen, die sich götzendienerisch niederbeugen. Die Hand des Höchsten soll über allem sein, was hoch und erhaben ist. Die Götzen werden völlig vergehen, und die Menschen werden sich in Felsenhöhlen und Erdlöcher verkriechen vor dem Schrecken des Herrn und vor der Herrlichkeit seiner Majestät, wenn Er sich aufmacht, um die Erde zu schrecken. Alles wird sich geschehen, wenn Christus erscheint, nicht vorher. Wie können sich die Christen schmeicheln, dass das Evangelium dieses Werk getan hat oder tun kann, wo doch die große Mehrheit der Menschheit offen Götzendiener ist und die große Mehrheit der Getauften es wirklich ist? Denn was ist es, sich vor der Messe oder dem Kruzifix, vor der Jungfrau und den Heiligen oder den Engeln zu verneigen?
Denn der Herr der Heerscharen hat einen Tag über alles Stolze und Hohe und über alles Erhabene, und es wird erniedrigt werden; und über alle Zedern des Libanon, die hohen und erhabenen, und über alle Eichen Basans; und über alle hohen Berge und über alle erhabenen Hügel; und über jeden hohen Turm und über jede feste Mauer; und über alle Tarsis-Schiffe und über alle kostbaren Schauwerke. Und der Hochmut des Menschen wird gebeugt und die Überheblichkeit der Männer erniedrigt werden; und der Herr wird hoch erhaben sein, er allein, an jenem Tag. Und die Götzen werden ganz und gar verschwinden. Und man wird sich in Felsenhöhlen und in Erdlöcher verkriechen vor dem Schrecken des Herrn und vor der Pracht seiner Majestät, wenn er sich aufmacht, um die Erde zu schrecken. An jenem Tag wird der Mensch seine Götzen aus Silber und seine Götzen aus Gold, die man ihm zum Anbeten gemacht hat, den Maulwürfen und den Fledermäusen hinwerfen, um sich in Felsspalten und in Steinklüfte zu verkriechen vor dem Schrecken des Herrn und vor der Pracht seiner Majestät, wenn er sich aufmacht, um die Erde zu schrecken (2,12–21).