Behandelter Abschnitt Pred 9,1-10
Die Dinge sind in keiner Weise eine Antwort auf Gottes Regierung, die es irgendjemandem ermöglichen würde, aus den gegenwärtigen Ereignissen eine gerechte Schlussfolgerung zu ziehen. Dennoch legt der Prediger zwei unbestreitbare Grundsätze dar: Die Gerechten und die Weisen und ihre Werke sind in der Hand Gottes; und doch weiß kein Mensch, ob er liebt oder hasst – das Ganze liegt vor ihm. Äußerlich widerfährt allen das Gleiche; dem Bösen und dem Guten widerfährt dasselbe Schicksal.
Denn dies alles habe ich mir zu Herzen genommen, und zwar um dies alles zu prüfen: dass die Gerechten und die Weisen und ihre Werke in der Hand Gottes sind; weder Liebe noch Hass kennt der Mensch im Voraus: Alles liegt vor ihnen. Alles ist gleich für alle: Ein und dasselbe Geschick für den Gerechten und den Gottlosen, für den Guten und den Reinen und den Unreinen und für den, der opfert, und den, der nicht opfert; wie der Gute, so der Sünder, der, der schwört, wie der, der den Eid fürchtet. Das ist ein Übel bei allem, was unter der Sonne geschieht, dass ein und dasselbe Geschick allen zuteilwird; und auch ist das Herz der Menschenkinder voll Bosheit, und Narrheit ist in ihrem Herzen während ihres Lebens; und danach geht es zu den Toten. Denn für jeden, der all den Lebenden zugesellt wird, gibt es Hoffnung; denn sogar ein lebender Hund ist besser daran als ein toter Löwe. Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden; die Toten aber wissen gar nichts, und sie haben keinen Lohn mehr, denn ihr Andenken ist vergessen. Sowohl ihre Liebe als auch ihr Hass und ihr Eifern sind längst verschwunden; und sie haben in Ewigkeit keinen Anteil mehr an allem, was unter der Sonne geschieht.
Geh, iss dein Brot mit Freude und trink deinen Wein mit frohem Herzen; denn längst hat Gott Wohlgefallen an deinem Tun. Deine Kleider seien weiß zu aller Zeit, und das Öl mangle nicht auf deinem Haupt! Genieße das Leben mit der Frau, die du liebst, alle Tage deines eitlen Lebens, das er dir unter der Sonne gegeben hat, alle deine eitlen Tage hindurch; denn das ist dein Teil am Leben und an deiner Mühe, womit du dich abmühst unter der Sonne. Alles, was du zu tun vermagst mit deiner Kraft, das tu; denn es gibt weder Tun noch Überlegung noch Kenntnis noch Weisheit im Scheol, wohin du gehst (V. 1–10).
Übereinstimmung in der Natur, der Stolz der heidnischen Philosophie, versagt völlig. Die Sünde hat alle Dinge hier auf der Erde ruiniert und in Unordnung gebracht. Die einzige Weisheit und Gerechtigkeit bestehen darin, auf den zu schauen, der über dem Verderben steht und der für immer derselbe bleibt. Und da Er sich nun in seinem Sohn offenbart hat, ist dies unvergleichlich klarer. Der Tod ist das Ende von allem hier auf der Erde; aber in Ihm ist das Leben, und die, die glauben, haben es in Christus. Bevor Er kam, konnte der Tod nur furchtbar sein. Sogar der Gläubigen hatte nur ein sehr geringes Licht über das Jenseits.
Ein lebender Hund ist besser daran als ein toter Löwe, sagt Salomo. Jetzt können wir es für Gewinn halten, und sehr viel besser als das Leben dieser Welt; denn es ist, abzuscheiden, um bei Christus zu sein (Phil 1). Aber früher war das diesseitige Leben die Sphäre der Erkenntnis und Tätigkeit, die der Tod in der Finsternis verschloss. Daher der Rat, das, was Gott gegeben hat, dankbar anzunehmen und zu genießen, „alle Tage deines eitlen Lebens“ (V. 9). Der Himmel ist ganz außer Sicht, und er wartete auf sein Herabkommen, um es bekanntzumachen, der nun hinaufgegangen ist, ja der Sohn des Menschen, der im Himmel ist, wie Er auf der Erde sagen konnte (Joh 3,13). Und daher auch die Aufforderung zur Ernsthaftigkeit in dem, was vor jedem lag.