Behandelter Abschnitt Ps 94

Es ist der Schrei eines gerechten Überrestes, der die Errichtung der gerechten Herrschaft des Herrn auf der Erde erwartet und herbeisehnt, so wie der vorhergehende Psalm die großen Prinzipien kurz und bündig verkündet hat: Der Herr regiert, nicht Satan wie das jetzt der Fall ist (Joh 14,30; 2Kor 4,4; Eph 2,2; 6,12); sein Zeugnis ist sehr sicher, bevor seine Macht sich gegen alle Widerstände entfaltet; die Heiligkeit wird für immer sein Haus auf der Erde wie im Himmel. Das zieht den Ruf nach seiner Rache an den dann unverhohlen bis zum Himmel ragenden Bösen und hochmütigen Lästerern nach sich; und ihre Torheit wird vor ihren ungläubigen Brüdern bloßgestellt. Aber ihre eigenen Herzen akzeptieren den Trost seiner Zucht, heute noch vergeblich für die Heiden, aber dann in treuer Ausführung für die Seinen. Die Rückkehr der Gerechtigkeit zum Gericht ist wird kommen, wenn Er regiert, ebenso die Unmöglichkeit der Gemeinschaft zwischen Ihm und dem Thron der Ungerechtigkeit. Das wird die Glückseligkeit sein, wenn Er den Erstgeborenen auf die bewohnte Erde einführt; und das ist im Hinblick darauf das ernste Gebet des gottesfürchtigen Israeliten.

Die nächsten sechs Psalmen können als Abschluss der Gruppe betrachtet werden, die mit Psalm 93 begann; dennoch bilden sie für sich genommen einen offensichtlichen und gut geordneten Fortschritt. Der erste der sechs (Ps 95) ruft das Volk Gottes im Geist der Prophetie, der die Frommen beseelte, dazu auf, sich über den Herrn zu freuen, der nicht mehr verborgen, sondern in Christus offenbart ist, der Rettung, Herrlichkeit und Ruhe bringt. Aber kein Segen ist ohne das Hören seiner Stimme. Im zweiten geht die Aufforderung über Israel hinaus zu den Nationen und Völkern; wie im dritten zum Singen eines neuen Lieds aufgefordert wird. Der vierte verlangt ein neues Lied von Israel; und der fünfte ist die Antwort. Dies wird durch Psalm 100 vervollständigt, was Israel in der Freude der Gnade ausdrückt und, während es seinen eigenen Anteil besitzt, die ganze Erde einlädt, laut dem Herrn zuzujauchzen, und mit weitem Herzen diejenigen mit Dank in seine Tore aufnimmt, deren Annäherung sie immer eifersüchtig wie Hunde abwehrten.