Behandelter Abschnitt Ps 56
Das ist: „Dem Vorsänger, nach ,Die Taube der fernen Terebinthen.‘ Von David, ein Miktam2, als die Philister ihn in Gat ergriffen“ (V. 1).
Dies ist ein deutlicher Fortschritt gegenüber der überwältigenden Angst des vorangegangenen Psalms, wo der Schrei zu Gott spät kommt und Zuversicht erst am Ende erreicht wird. Hier beginnt der Gläubige mit einem Appell an seine Barmherzigkeit; und Feinde sind im Blick, ohne die verschärfte Bitterkeit von Verrätern in denen, die einst enge Freunde waren. Der hochmütige Kampf der Feinde warf ihn am Tag seiner Furcht auf Gott, und zwar auf sein Wort als besonderen Grund des Lobes. All dies wusste unser Herr ruhiger und tiefer; und dies ist auch unser Teil, und das umso inniger, je mehr wir von seinem Namen beeindruckt sind, wozu uns der Geist gegeben ist, dies in uns zu vollbringen. Aber auch die gottesfürchtigen Juden werden wissen, was Gottes Wort ist, an ihrem Tag der höchsten Prüfung, wenn Betrug und Gotteslästerung dem dann vorhandenem Unglauben und Aberglauben folgen werden.
2 Siehe den Titel von Psalm 16. Dr. J. A. Alexander bevorzugt „ein Geheimnis“.↩︎