Behandelter Abschnitt Ps 6
Während die drei soeben betrachteten Psalmen eine Gruppe sind, die von wachsender Zuversicht geprägt ist, drücken die nächsten beiden die Erfahrung des Herzens in leidvoller Prüfung aus. Im sechsten wird der göttliche Zorn abgewendet und die Barmherzigkeit angerufen; im siebten wird das Gebet gesprochen, das die Wege der Verfolger und des Überrestes im Hinblick auf das ersehnte Gericht vor dem Herrn ausbreitet.
Psalm 6 ist „Dem Vorsänger, mit Saitenspiel. Auf Scheminit“ (oder der Oktave) (V. 1). Wir müssen bedenken, dass David ein großer Erfinder von Musikinstrumenten war (Am 6,5), und dass sie das Lob des Herrn im Königreich, wenn es für die Welt kommt, am angemessensten feiern werden (Ps 150; Off 11,15). Inzwischen beten wir in Geist und Wahrheit an, als wahre Anbeter des Vaters, und sollen mit dem Geist und auch mit dem Verstand singen (Joh 4; 1Kor 14). Dies ist „ein Psalm von David“.
Wie deutlich ist es jüdische Gesinnung, wahr, heilig und angemessen für ein Volk, das „in der Welt lebt“, wie der Apostel den Gläubigen in Kolossä vorwirft, dass sie es taten; wohingegen, wie er betont, unsere Beziehung zu Gott gänzlich und gesegnet anders ist, da wir mit Christus gestorben und auferweckt sind, um das zu suchen und uns darauf auszurichten, was droben ist. Obwohl also die Juden als Nation den Grimm und den Zorn des Herrn verdient hatten, weiß der Überrest, dass Er gehört hat und erlösen wird.