Behandelter Abschnitt 2Chr 22
„Und die Bewohner von Jerusalem machten Ahasja, seinen jüngsten Sohn, zum König an seiner statt“ (V. 1). Und „er regierte ein Jahr in Jerusalem; ... Auch er wandelte auf den Wegen des Hauses Ahabs; denn seine Mutter war seine Ratgeberin zum gottlosen Handeln“ (V. 2.3). Seine Mutter war die berüchtigte Athalja, die Tochter Omris: „Auch ging er auf ihren Rat hin und zog mit Joram, dem Sohn Ahabs, dem König von Israel, in den Kampf“ (V. 5). Das heißt, das erste Böse, das von einem gottesfürchtigen König begonnen wurde, wird fortgesetzt. Die Praxis seines Sohnes ist alles andere als gottesfürchtig, denn das schlechte Beispiel eines guten Menschen hat großen Einfluss, besonders auf die, die nicht gut sind. Es verhärtet sie und richtet daher großes und unausrottbares Unheil an. „Aber von Gott war es der Untergang Ahasjas“, heißt es, „dass er zu Joram kam. Denn als er angekommen war, zog er mit Joram aus gegen Jehu“ (V. 7). Und so kam er unter dasselbe Gericht.
Athalja beginnt nun in ihrem Groll einen höchst grausamen Plan, die Vernichtung der königlichen Nachkommenschaft. Sie war nämlich eine Götzendienerin, und sie hasste das Wort und die Pläne Gottes. Wer außer ihr hätte es so gut machen können; denn sie hatte scheinbar alle Macht, und sie hatte kein Gewissen. Nein, mehr noch, Hass und Bitterkeit erfüllten ihr Herz gegen den wahren Gott und das Haus Davids, obwohl sie selbst eine Mutter dieses Hauses war; aber dennoch, was wird der Hass gegen Gott nicht tun, um alle Neigungen der Natur umzukehren?
So machte sich Athalja, als sie sah, dass ihr Sohn tot war, „auf und brachte alle königlichen Nachkommen vom Haus Juda um“ (V. 10). Aber Gott sah ihr zu und führte Joschabat, die Tochter des Königs, dazu, dass sie Joas, ein Kind, aus der Mitte der erschlagenen Söhne des Königs nahm und ihn heimlich aufzog. „Und er war sechs Jahre bei ihnen im Haus Gottes versteckt“, so wie jetzt der Herr Jesus aus der Mitte des bösen Volkes, das Ihn erschlug, weggenommen wird. Denn es war nicht bloß eine mörderische Absicht wie gegen Joas; sondern der Herr wurde, wie wir wissen, durch die Hände gesetzloser Menschen gekreuzigt, und nun ist Er im Haus Gottes (m Himmel) verborgen; aber Er wird ebenso sicher aus diesem Versteck hervorkommen, wie das bei Joas der Fall war.