Behandelter Abschnitt 2Chr 9
In diesem Kapitel war es unmöglich, dass der Ruhm Salomos, des Vorbilds Christi, in so engen Grenzen sein konnte. Die Königin von Scheba selbst kommt, nicht nur, um am königlichen Prunk teilzuhaben – nicht nur, um an dem teilzuhaben, von dem wir wissen, dass es oberflächlich und höchst vergänglich ist –, sondern um die Weisheit Salomos zu hören. Der Herr Jesus selbst wählt sie aus. Es war ein königlicher Auftrag, in dem sie kam – höchst würdig – und in der Tat verlieh ihr Rang dem Ganzen noch mehr Glanz. Aber der Zweck verlieh ihr zusätzlichen Glanz. Sie kam, um König Salomo zu hören, und sie wurde in keiner Weise enttäuscht.
„Und als die Königin von Scheba die Weisheit Salomos sah“ (das ist der anziehende Gegenstand), „und das Haus, das er gebaut hatte, und die Speise seines Tisches und das Sitzen seiner Knechte und das Aufwarten seiner Diener und ihre Kleidung und seine Mundschenken und ihre Kleidung“ (denn selbst die geringsten und niedrigsten Dinge trugen den Stempel seiner königlichen Größe) – „und seinen Aufgang, auf dem er in das Haus des Herrn hinaufging“ – (denn das war das Größte von allem) – „da geriet sie außer sich und sprach zum König: Das Wort ist Wahrheit gewesen, das ich in meinem Land über deine Sachen und über deine Weisheit gehört habe. Und ich habe ihren Worten nicht geglaubt, bis ich gekommen bin und meine Augen es gesehen haben. Und siehe, nicht die Hälfte ist mir berichtet worden von der Größe deiner Weisheit; du übertriffst das Gerücht, das ich gehört habe. Glückselig sind deine Leute, und glückselig sind diese deine Knechte, die beständig vor dir stehen und deine Weisheit hören!“ (V. 1–7).
Das machte einen großen Eindruck auf sie. „Gepriesen sei der Herr, dein Gott, der Gefallen an dir gehabt hat, dich auf seinen Thron zu setzen als König für den Herrn, deinen Gott! Weil dein Gott Israel liebt, um es ewig bestehen zu lassen, so hat er dich zum König über sie gesetzt, um Recht und Gerechtigkeit zu üben“ (V. 8).
Das mag etwas übertrieben erscheinen; aber wir können, denke ich, die Freude Gottes verstehen, ein so bemerkenswertes Zeugnis für die zukünftige Herrlichkeit seines eigenen Sohnes zu geben. Kein Zweifel, es war wahr – sehr wahr – und was göttlich ist, wird sich bewähren. Was menschlich ist, verblasst, je mehr wir es betrachten. Aber die Herrlichkeit, die von Gott hervorgebracht wird, wird umso vollkommener sein, je mehr man sich ihr nähert und sie versteht. Aber trotz alledem war alles, was an Salomo wahr sein mag, nur ein Schatten von Christus – von dem, was Christus auf der Erde sein wird.
Bedenke, dass ich nicht von dem spreche, was noch höher ist. Ich gebe zu, dass es eine bedeutendere Herrlichkeit in den Himmeln gibt; und wir müssen uns sorgfältig daran erinnern, dass derselbe tausendjährige Tag die Versammlung im Himmel verherrlicht sehen wird und die Juden auf der Erde gesegnet werden, und auch die Nationen. Alle werden unter Christus sein. Folglich geht es nicht darum, ob sie ausschließlich die himmlische oder ausschließlich die irdische Herrlichkeit beanspruchen, sondern beides, jedes für sich und für seinen Zweck. Das ist die Wahrheit. Und du wirst immer finden, wenn du Irrtümer oder Ketzerei (was dasselbe ist) betrachtest, dass es immer einen Teil der Wahrheit gibt, und dieser Teil wird gegen einen anderen Teil gesetzt; aber die volle Wahrheit Gottes ist niemals über ein teilweiser Besitz, bis die Wahrheit alles andere an seinen Platz setzt.
Ich bin überzeugt, dass das, was ich jetzt über das Königreich gesagt habe, der einzig richtige Gedanke über dieses Reich ist – dass das Königreich, kurz gesagt, nach der eigenen Andeutung unseres Herrn an Nikodemus, sowohl aus himmlischen Dingen als auch aus irdischen Dingen besteht. Nikodemus dachte nur an die irdischen Dinge, und der Herr versicherte ihm, dass es eine neue Geburt geben muss, um auch die irdischen Dinge zu besitzen: „Wenn ich euch das Irdische gesagt habe, und ihr glaubt nicht, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch das Himmlische sage?“ (Joh 3,12).
Doch es gibt sowohl himmlische als auch irdische Dinge, und sie werden nicht miteinander verwechselt oder ineinander verwandelt. Das Irdische wird nicht himmlisch, noch wird das Himmlische irdisch. Sie sind beide getrennte Teile; und das ist die Bedeutung einer sehr wichtigen Schriftstelle in Epheser 1: „für die Verwaltung der Fülle der Zeiten: alles unter ein Haupt zusammenzubringen in dem Christus, das, was in den Himmeln, und das, was auf der Erde ist, in ihm, in dem wir auch ein Erbteil erlangt haben“ (V. 10.11). Es gibt eine doppelte Ordnung des zukünftigen Erbes. Es gibt die himmlischen Dinge, die wir haben werden als Auferstandene und Verherrlichte mit Christus; und es wird die irdischen Dinge geben, deren Haupt die Juden als das Volk des Herrn Jesus Christus sein werden; aber die Versammlung, die sein Leib ist, wird an den himmlischen Dingen teilhaben.
Der Rest des Kapitels knüpft daran an, denn während die Königin von Scheba dem König ein königliches Geschenk macht, das ihrem Stand und ihren Mitteln angemessen ist, sollte der König, ich brauche es nicht zu sagen, ihr an Edelmut in der Großzügigkeit nicht nachstehen. Dann wird die Größe seines Thrones beschrieben, und auch die Weite seiner Schifffahrt, und der Überfluss, der sich daraus für das ganze Volk ergab, so wie es heißt: „Und der König machte das Silber in Jerusalem den Steinen gleich, und die Zedern machte er an Menge den Maulbeerfeigenbäumen gleich, die in der Niederung sind. Und man führte Pferde aus für Salomo aus Ägypten und aus allen Ländern. … Und er war Herrscher über alle Könige, vom Strom an bis zum Land der Philister und bis zur Grenze Ägyptens“ (V. 27.28.26). Wir wissen, dass der Euphrat die äußerste Grenze ist, wenn Josua am Anfang das Wort gegeben wird. Der Jordan war die echte Grenze. Einige der Stämme begehrten das, was auf der anderen Seite war, und das war für sie von großem Nachteil. Sie haben dadurch nichts gewonnen, sondern nur verloren. Aber der Euphrat ist die äußerste Grenze, und das erwartet den Herrn Jesus.