Behandelter Abschnitt 2Chr 7
Aber in diesem Kapitel, nachdem er aufhörte zu beten, kommt das Feuer herab. Denn wir lesen: „Und als Salomo geendet hatte zu beten, da fuhr das Feuer vom Himmel herab und verzehrte das Brandopfer und die Schlachtopfer; und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus. Und die Priester konnten nicht in das Haus des Herrn hineingehen, denn die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus des Herrn“ (V. 1.2). Und so gibt es nichts anderes als Anbetung nach ihrem Maß. „Und als alle Kinder Israel das Feuer herabfahren sahen und die Herrlichkeit des Herrn über dem Haus, da beugten sie sich mit dem Gesicht zur Erde auf das Pflaster und beteten an, und sie priesen den Herrn, weil er gut ist, weil seine Güte ewig währt. Und der König und das ganze Volk opferten Schlachtopfer vor dem Herrn. Und der König Salomo opferte als Schlachtopfer 22 000 Rinder [die Nation war so groß, dass tausend nicht mehr ausreichten] und 120 000 Schafe. Und der König und das ganze Volk weihten das Haus Gottes ein“ (V. 3–5).
Und dies war höchst bewundernswert zu seiner Zeit. Damals war es für ein irdisches Volk bewundernswert, den ganzen Reichtum der Erde zu den Füßen Gottes auszuschütten. Jetzt ist es für ein himmlisches Volk bewundernswert, alles, was wir haben, um Christi willen als nichts zu betrachten. Das heißt, das bedeutet jetzt Leiden. Wie der Apostel Paulus sagte: „Aber was irgend mir [als Jude] Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Verlust geachtet“ (Phil 3,7). Er hielt den Gewinn für Dreck (Kot); und nicht nur, dass er so anfing, sondern, wie er hinzufügt, „und es für Dreck achte.“ Er achtete es so, als er begann, und er achtet sie immer noch so. Es gibt viele Menschen, die sie anfangs so achten; aber nachher fangen sie an, sie wertzuschätzen. Aber bei Paulus war es nicht so – „ich achtete“, und „ich achte“. Es ist eine großartige Sache, einen guten Anfang zu machen und entsprechend weiterzumachen. So hat es Paulus getan, aber so hat es die Versammlung Gottes nicht getan. Die Versammlung Gottes hat gut angefangen, aber wo stehen wir jetzt?
„Und so vollendete Salomo das Haus des Herrn und das Haus des Königs; und alles, was Salomo ins Herz gekommen war, im Haus des Herrn und in seinem Haus zu machen, war ihm gelungen“ (V. 11). Und dann erscheint der Herr ihm wieder und bestätigt, was Er getan hat. „Ich habe dein Gebet gehört und mir diesen Ort zum Opferhaus erwählt“ (V. 12). Und so sagt er nicht nur dies, sondern: „Und nun habe ich dieses Haus erwählt und geheiligt, dass mein Name dort sei in Ewigkeit; und meine Augen und mein Herz sollen dort sein alle Tage“ (V. 16). Nun, ich nehme das so schlicht und einfach in seiner Bedeutung.
Du wirst mir sagen: Nun, einige der bösesten der Heiden sind jetzt dort. Aber der Glaube kann warten. Er muss nicht in Eile sein: „wer glaubt, wird nicht ängstlich eilen“ (Jes 28,16), und ist deshalb sicher, weil Gott es so gesprochen hat. Jerusalem wird zurückgewonnen werden, nicht durch törichte Kreuzfahrer, nicht durch die Macht der Menschen, sondern durch die Macht Gottes. Er will den Ruhm für sich selbst haben. Die ganze Idee der Kreuzzüge war von Anfang bis Ende ein grundlegender Irrtum und entstand aus der Einbildung der Christen, sie seien Juden, die den Platz des Volkes Gottes einnahmen und folglich den Platz Israels nicht anerkannten. Die größten Feinde, die die Juden hatten, waren dieselben Kreuzfahrer, die gegen die Türken kämpften.
Der Platz des wahren Christen ist das genaue Gegenteil. Wir sollten die Juden schützen; wir sollten eine Art Stadt der Zuflucht für den Juden sein, bis der Tag kommt, an dem der Jude sein Erbe antreten kann. Wir sollten immer für die Rechte Israels eintreten, da wir das Unrecht Israels kennen. Wir sollten zutiefst über den Unglauben Israels trauern. Doch gleichzeitig sollten wir sie beschützen und ihnen alle Freundlichkeit erweisen „um der Väter willen.“ Die Versammlung Gottes kann es sich leisten, dies zu tun. Wenn wir ein irdisches Volk wären, könnten wir vielleicht ein wenig eifersüchtig auf die sein, die in die höchsten irdischen Plätze gesetzt werden; aber das himmlische Volk hat das nicht nötig. Und das ist es, was die Christen von der törichten Eitelkeit befreit, mit dem Heiden zu konkurrieren, und von der Eifersucht, wenn wir an den Juden denken.