Behandelter Abschnitt 2Chr 5
Hier heißt es: „Und so wurde das ganze Werk vollendet, das Salomo für das Haus des Herrn machte. Und Salomo brachte die geheiligten Dinge seines Vaters David hinein, nämlich das Silber und das Gold und alle Geräte. Er legte sie in die Schatzkammern des Hauses Gottes“ (V. 1).
Und dann versammeln sich die Ältesten Israels und wurde die Lade heraufgebracht, denn das bleibt unverändert – „Jesus Christus [ist] derselbe gestern, heute und in Ewigkeit“ (Heb 13,8) – das große zentrale Zeugnis des Herrn Jesus. Die Lade des Zeltes ist die Lade des Tempels. Die Cherubim mögen sich unterscheiden, aber nicht die Lade selbst. „Und die Priester brachten die Lade des Bundes des Herrn an ihren Ort, in den Sprachort des Hauses, in das Allerheiligste, unter die Flügel der Cherubim; denn die Cherubim breiteten die Flügel aus über den Ort der Lade, und die Cherubim bedeckten die Lade und ihre Stangen von oben her. Und die Stangen waren so lang, dass die Spitzen der Stangen von der Lade her an der Vorderseite des Sprachortes gesehen wurden; aber von außen wurden sie nicht gesehen. Und sie ist dort bis auf diesen Tag. Nichts war in der Lade als nur die beiden Tafeln, die Mose am Horeb hineinlegte, als der Herr einen Bund mit den Kindern Israel schloss, als sie aus Ägypten zogen“ (V. 7–10).
Dies ist sehr auffällig. Aarons Stab war nicht mehr da, und wir finden auch nicht den Krug mit Manna, sondern nur noch die steinernen Tafeln. Warum dieser Unterschied? Warum finden wir die ersteren im Zelt der Zusammenkunft und nicht im Tempel? Der Grund ist der Wechsel zwischen dem gegenwärtigen Handeln Gottes in Gnade und dem zukünftigen Handeln Gottes im Gericht. Die Autorität Gottes muss jetzt wie immer regieren. Der Mensch, der vor der Autorität des Wortes Gottes zurückschreckt, ist nicht aus Gott geboren, denn wozu sind wir geboren, wenn nicht um zu gehorchen? Und wenn wir gehorchen sollen, wem außer Gott sollen wir gehorchen? Wir mögen unseren Eltern, unserem Arbeitgeber und dergleichen, aller rechtmäßigen Autorität gegenüber unsere Pflicht haben; aber wem auch immer wir gehorchen, der große Eine, dem wir zu gehorchen haben, ist Gott selbst.
Und das ist also für uns eine Grenze und zeigt uns, wo wir nicht gehorchen sollen. Es ist niemals richtig, ungehorsam zu sein, es sei denn, wir sollen Gott mehr gehorchen als den Menschen (Apg 5,29) – denn es kann einen solchen Zusammenstoß geben –, und wir müssen dann die Konsequenzen tragen. Der große Punkt des Christen ist, in allem den Weg des Gehorsams zu gehen. Das ist sein Platz, und das, was zu regieren ist. Daher muss es immer, ob es das himmlische Volk oder das irdische mit Steintafeln ist, den Ausdruck der Autorität Gottes über sein Volk geben. Man findet sie jetzt, und man wird sie im Königreich finden; und das Königreich Gottes wird in der Tat ein höchst großartiger Ausdruck der Autorität Gottes über die Erde sein, denn die Nation und das Königreich, die nicht dienen wollen und die nicht nach Jerusalem hinaufgehen, zu dem Volk und der Stadt seiner Wahl, werden von seinen Gerichten heimgesucht werden (Sach 14,16.17). Gott wird die Gerechtigkeit auf der ganzen Welt aufrechterhalten. Es wird dann nur einen absoluten Herrscher geben; und obwohl es verschiedene Könige geben mag, werden sie alle Diener Gottes sein, oder sie werden sofort vernichtet werden, wenn sie es nicht sind.
Aber es ist jetzt ein anderer Zustand der Dinge. Wir haben es jetzt mit der Autorität Gottes zu tun. Die müssen wir immer anerkennen, egal in welcher Form sie kommt; und wir haben jetzt die Autorität Gottes, die im Wort Gottes ausgedrückt wird. Aber darüber hinaus gab es den Krug mit Manna und den Stab – das Zeugnis des verworfenen und verherrlichten Christus; denn das ist die Bedeutung des verborgenen Mannas: Christus, der in Erniedrigung herabkam und nun verherrlicht in die Höhe hinaufgestiegen ist.
Das ist es, was wir wissen. Erstens verstehen wir, warum es damals nicht so sein konnte. Zu dieser Zeit hätte Er die himmlische Herrlichkeit verlassen und die Erde eingenommen; und deshalb hätte es damals keinen Sinn gehabt. Das ist wichtig. Wie der, der herabkam, das Manna vom Himmel ist und in den Himmel zurückkehrte, so ist der Krug mit dem Manna in der Lade im Allerheiligsten, im Heiligtum Gottes.
Zweitens, während Christus dort in der Höhe ist, wirkt Er als Priester. Und der Stab Aarons, der Knospen hervorbrachte, war das Zeugnis für das unfehlbare Priestertum Christi, das allein Frucht bringen kann. Die anderen Stäbe waren kraftlos und leblos. Der menschliche Priester taugt zu nichts; aber dieser göttliche Priester, der Sohn Gottes, der Mensch wurde und sein Priestertum in der Höhe antrat – ist zu allem geeignet.
So trug der Stab, der tot war, sogleich Frucht. Alle Fruchtbarkeit ist also untrennbar mit dem Priestertum Christi verbunden, und es gibt nichts, was die Frucht für Gott mehr zerstört, als der Ersatz des wahren lebendigen Priesters durch einen irdischen, toten Priester in der Gegenwart Gottes.
Nun, du siehst, dass das jetzt nicht der Punkt ist, denn der Herr wird dann seinen Platz als König einnehmen. Das wird beständig der Fall sein; und obwohl ich nicht leugne, dass Er Priester sein wird – denn Er wird als Priester auf seinem Thron sitzen, wenn Er seinen Platz einnimmt (Sach 6,13) –, wird Er doch nicht länger ein verborgener Priester sein. Er ist nicht mehr ein Stab, der im Allerheiligsten verborgen ist, außer vor den Augen der Menschen. Er wird dann sichtbar sein. Jedes Auge wird Ihn sehen. Wir müssen also Raum lassen für die verschiedenen Haushaltungen Gottes.
Dann finden wir die Herrlichkeit des Hauses. Die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus, genauso wie Er es erfüllte, als die Priester geweiht wurden; denn es gibt eine bemerkenswerte Ähnlichkeit zwischen diesen beiden Ereignissen. Als der Hohepriester und die Priester geweiht wurden, erfüllte die Herrlichkeit des Herrn das Zelt der Zusammenkunft; und jetzt, wenn der König das Haus einweiht, kommt die Herrlichkeit des Herrn wieder herab. Ich beziehe mich natürlich auf 3. Mose 9 und vergleiche das Kapitel mit diesem hier. Wie ist das erreicht worden? Nun, es ist jetzt wahr, und die Herrlichkeit des Herrn die Versammlung in Verbindung mit dem Priestertum Christi so wirklich erfüllt, wie sie in Zukunft das Haus Gottes erfüllen wird – das große Zentrum der Anbetung Israels unter dem König. Kurz gesagt, die Herrlichkeit Gottes wird sowohl in Verbindung mit dem Priestertum als auch mit dem Königreich oder Königtum gegeben.
Was ist die Bedeutung von Pfingsten? Dort finden wir das Herniederkommen Gottes, des Heiligen Geistes, um in Verbindung mit dem Priestertum hier zu wohnen, so wie Gott im Lauf der Zeit in Verbindung mit dem Königtum wohnen wird. Das eine ist sichtbar, das ist wahr; das andere ist nicht so. Es gab ein sichtbares Zeichen der Gegenwart des Herrn, indem uns der Heilige Geist gegeben wurde, aber mehr nicht. Aber während des Königreichs wird es eine sichtbare Herrlichkeit auf dem Berg Zion geben, und die Welt wird es wissen. Die entferntesten Nationen werden davon hören. Überall wird es ein Zeugnis von der Herrlichkeit des Herrn in Verbindung mit dem Volk geben, das Er dann segnet.