Die Herrlichkeit des Vaterhauses (Joh 14,2)
Im vorangehenden Blatt hörten wir vom reichen Trost, den Jesus Seinen Jüngern gab. Neben vielem andern den Trost der vielen Wohnungen, die uns ein wenig beschäftigen sollen.
Gott hatte stets Wohnungen, beides im Himmel und auf Erden (
In unserm Text redet Jesus vom Vaterhaus droben, in das Er im Begriff war, als Vorläufer einzugehen (Heb 6,20). Sein Weggang erschreckte die Jünger. Jesu Werk auf Erden war vollendet und so ging Er zu Dem zurück, der Ihn gesandt hatte. Er tröstete die Jünger, dass auch sie bald bei Ihm sein werden. Betrachten wir etwas näher das hier genannte Haus.
Der Name des Hauses. Jesus nennt es „Seines Vaters Haus“. Es ist Gottes Wohnsitz. Obwohl Gott alles erfüllt, hat Er doch Seinen Wohnsitz (1Kön 8,27; 2Chr 6,18).
Das Vaterhaus ist für die Familie Gottes. Durch die Aufnahme Christi sind wir Familienglieder geworden (1, 12). Zugleich auch Erben und haben ein Anrecht auf das Vaterhaus (Röm 8,17). Der Vater will die Seligkeit nicht allein genießen, sondern sie mit Seinen Kindern teilen. Beide, Vater und Sohn, sehnen sich danach (Ps 16,3; Joh, 17, 24). Als der verlorene Sohn ins Vaterhaus zurückkehrte, veranstaltete der Vater ein Freudenfest (Lk 15,22-24). Was erst wird es sein, wenn alle einst verlorenen Söhne droben einziehen werden? Das wird ein Festfeiern ohne Ende sein (Off 7,17; Ps 36,9). Bei Ihm ist Freude die Fülle (Ps 16,11). Hienieden wird leider noch die Freude der Gemeinschaft durch Sünde gestört (1Joh 1,6.7). Dort aber gibt es weder Sünde, Leid, noch Schmerz. Vielmehr werden zu Ehren Gottes und dem Lamme Loblieder erschallen (Offb, 5, 9).
Das Vaterhaus wird ein Ewiges genannt (2Kor 5,1). Auf Erden verloren viele Gläubige ihren Besitz (Mt 19,29; Heb 10,34). Dort besitzen sie eine bleibende Wohnung.
Das Vaterhaus wird unvergleichlich schön sein. Stiftshütte und Tempel waren innen aus reinem Golde, ähnlich der himmlischen Stadt, deren Straßen aus lauterem Golde sind. Die Fundamente sind aus Edelsteinen (nicht Beton) und die Tore aus Perlen (Lies Kap. 21 und 22). Das Vaterhaus wird auch darum herrlich sein, weil es die Residenz des Königs ist.
Es ist ein heiliges Haus. Dort wird immerwährend das „Heilig, Heilig, Heilig“ erklingen. Dort wird nicht Unreines mehr eingehen (Off 21,27; Ps 15). Heiligkeit ist die Zierde Seines Hauses (Ps 93,5). Nur diejenigen werden dort eingehen, die ihre Kleider gewaschen haben (Off 7,14).
Es ist ein großes Haus. Es hat viele Wohnungen. Da ist Raum für alle Heiligen aller Zeiten. Gewiss darf man annehmen, dass wie auf Erden Verschiedenheit in Wohnungen sind, so auch dort. Man denke an die Gotteskinder, die dem Herrn in voller Hingabe und großen Opfern dienten (Apg 20,24). Ihnen verheißt der Herr vollen Lohn (2Joh 8). Viele werden leuchten wie die Sterne am Himmel. Andere die ihr Leben in den Tod gaben, haben große Verheißungen (Mt 19,28; 25,21.28; 1Kor 9,25; 2Tim 2,12; 4 8). Andere werden Könige und Priester genannt; dementsprechend werden die Wohnungen sein. Sie haben bildlich gesprochen viel zum Bau ihrer Wohnungen hinaufgeschickt, demnach ist sie ausgefallen. Was sendest du hinauf? (Mk 14,8.)
Es wird ein Ort der Ruhe sein (Heb 4,9; Off 14,13). Dort hören wir nichts mehr vom ohrenbetäubenden Lärm der Straße oder Fabriken. Dort stört kein Flieger mehr die Nachtruhe.
Der Weg ins Vaterhaus. Jesus sagt in Vers 6: „Ich bin der Weg.“ Von Natur hat niemand ein Anrecht auf jene Wohnungen (Eph 2,3.13). Wollte Jesus viele Söhne zur Herrlichkeit führen (Heb 2 10), so musste zuvor geschehen, was Er in Lukas 24,26 sagt: „Musste nicht Christus solches Leiden.“ Oder jenes andere eiserne Muss in Johannes 3,14-16 erfüllt werden. Als Jesus vom Vaterhaus sprach, war der Weg noch nicht offen. Noch stand der Cherub mit gezücktem Schwert vor der Tür. Der Vorhang musste erst zerrissen werden (Heb 10,20). Der zerriss, nachdem Er Sühnung getan hatte (Heb 5,9; 9,12-14.27). Das geschah, als Er ausrief: „Es ist vollbracht.“ Da war der Weg ins Vaterhaus offen (Heb 10,19-22). Nun darf der Herr allen sagen: „Kommt, alles ist bereit.“ Wie ist das möglich?
Allein durch den Glauben (Vers 11. Ihr glaubet an Gott und an Mich (Apg 4,12; 16,311. Niemand kommt ins Vaterhaus als nur durch den Glauben an Jesus. Lasst uns hinzutreten in voller Gewissheit des Glaubens (Heb 10,22).
Er ist hingegangen, uns Stätten zu bereitet) und wir dürfen uns für jene Stätten bereiten I1. Joh 3,31. Ein jeder, der diese Hoffnung hat, reinigt sich, um Ihm wie eine geschmückte Braut dem Bräutigam zu begegnen. Er trachtet fortan nach dein, was droben ist (Kol 3,1) und ruft freudig: „Komme bald, Herr Jesus“. „Das wird allein Herrlichkeit sein, wenn frei von Weh ich Sein Angesicht seh.“