Behandelter Abschnitt Dan 5,31 - 6,10
Dan 5,31 - 6,10 - Daniels erste Erfahrung im zweiten Weltreich
Im vorliegenden sechsten Kapitel tritt eine neue Figur auf die Schaubühne dieser Welt, nämlich „Darius der Meder“. „Und Darius der Meder bekam das Reich“ (Dan 5,31). Von wem bekam er es? Von dem, der Belsazar gewogen und zu leicht erfunden und ihm das Königreich genommen hatte, von dem Gott des Himmels. Herrschaft und Macht zu verleihen ist allein Seine Sache. Er hat deshalb auch im weiteren Verlauf der Dinge Seine Hand im Spiel, indem Er das Herz des Königs Darius mit Wohlwollen gegen Daniel erfüllte. Es ist geradezu glaubensstärkend, zu sehen, wie Gott Daniel, dessen Herz zu Gott stand, Bahn bricht und bei Darius Ansehen verschafft. Ähnlich wird in den Tagen des „Menschen der Sünde“ und „der Gesetzlosigkeit“, der treue Überrest geführt werden.
Wenn nun Daniel auch die Gunst und das Wohlgefallen des Königs Darius geniest, so ruht doch der Feind nicht, der Daniel ein klägliches Ende in der Löwengrube zu bereiten gedenkt. Warum all das? Warum all die Ränke, all die List, all die Lüge und all den Einsatz an Menschen? Man denke an die starken Kriegsmänner, die die drei Freunde Daniels in den Feuerofen warfen und dabei elend zu Grunde gingen, während die Freunde Daniels errettet wurden. Man denke auch an die Männer und ihre Familien, die Daniel in den Löwengraben gebracht hatten und nachher selbst ein Opfer dieser Tiere wurden (Vers 25). Welches ist der dunkle Hintergrund, auf den diese Vorgänge sich vollziehen? Und warum geht es hier in der Hauptsache um Daniel und seine Freunde? Auf all diese Fragen gibt es nur eilte Antwort: weil sie von königlichem Samen waren und mit ihrem ganzen Herzen treu zu ihrem Gott standen. Satan, dem Ränkespieler, dem Vater der Lüge, an den das Wort vom Weibessamen gerichtet ist (1. Mose 3,15), geht es um die Vernichtung des „königlichen Samens“. Das ist der tiefere Grund all seiner Machenschaften. Aber das Geschlecht des Glaubens (Heb 11), das königliche Geschlecht, wie Petrus, es geistlicherweise nennt (1Pet 2,9), steht zu dem Samen des Weibes bis ans Ende. Bis der Sieg über die dunklen Mächte der Bosheit errungen ist und von diesem Geschlecht heißt es: „Sie haben ihn (den Urfeind, die alte Schlange) überwunden durch das Blut des Lammes und durch das Wort ihres Zeugnisses, und haben ihr Leben nicht geliebt bis in den Tod“ (Off 12,11). Doch gehen wir nun etwas näher auf die harte Prüfung Daniels ein.
Die schweren Proben der drei Freunde Daniels in Kapitel 3 und die des Propheten selbst in unserm Kapitel sind Abschnitte, die Millionen und aber Millionen des Volkes Gottes zu größter Stärkung in dunklen Tagen dienten. Man denke nur, was uns verloren gegangen wäre, wenn Daniel und seine Freunde in der Stunde der Todesgefahr versagt hätten. Das sollte uns zu tiefem Nachdenken führen und uns zu größerer Treue bestimmen, damit auch wir andern ein so leuchtendes Beispiel seien. Und worin lag die Kraft zum Überwinden? In ihrer täglichen Glaubensübung, indem sie den unsichtbaren stets vor Augen hatten, als sähen sie ihn.
Ein neuer Abschnitt. In Dan 5,31 sahen wir bereits, daß Gott dem Darius das Reich gab. Es ist das zweite Weltreich, das in dem Standbild Nebukadnezars durch die Brust von Silber versinnbildlicht wird. Daniel erlebte unter Nebukadnezar Babylons Aufstieg und höchsten Glanz, hernach unter Belsazar Babylons Untergang. Im zweiten, im medo-persischen Reich, bekleidete Daniel gleich von Anfang an die Stelle eines Ministerpräsidenten. Darius fand in Daniel den befugten unbestechlichen Mann, den er an diesem Platze benötigte. Darius mag Näheres über Daniels Vergangenheit, seine Treue, seinen unerschrockenen Mut und seine große Weisheit erfahren haben (Hes 28,3). Auch dürfte ihm nicht unbekannt geblieben sein, daß Nebukadnezar in seinen Tagen, als Babylon groß und stark war, Daniel sehr geehrt hatte. Das zweite Reich, in welchem Daniel Reichskanzler war, war größer als das babylonische. Es war damals in 120 Provinzen eingeteilt und in den Tagen Ahasveros sogar in über 127 Landschaften (Esther 1,1). Über diese Landschaf ten regierte je ein Fürst. Diese Fürsten waren drei Präsidenten unterstellt, von welchen Daniel der erste war. Wir sehen also hier, daß wahre Gottseligkeit kein Hindernis ist, Vertrauensposten in der Welt zu bekleiden. Im Gegenteil!
Auf diesen Posten hatte nicht „Darius“ in erster Linie den Propheten gestellt, sondern „Gott“. Das Ende der siebzigjährigen Gefangenschaft der Juden war nahe, und so benötigte Gott einen Mann an der Spitze, der die Rückkehr vorbereitete. Unter dieser neuen Regierung mußte die Weissagung über die Rückkehr Judas in Erfüllung gehen (Jer 29,10-14). Satan, der die Schrift sehr gut kennt, wollte, wie wir bereits sahen, diesen Plan Gottes vereiteln und Daniel vorher umbringen. Er wußte genau, was über die Wiederherstellung des Volkes Gottes geweissagt war und so schmiedete er einen Plan ‑ nämlich Gottes auserlesene Werkzeuge beizeiten zu vernichten. Manche, uns unbegreiflichen Vorkommnisse des Lebens müssen wir von diesem Gesichtspunkt aus betrachten.
Große Ehre bringt oft nicht geringe Gefahr mit sich. In Vers 3 lesen wir, daß in Daniel ein ganz anderer Geist war, als in seinen Kollegen. Das entging auch dem neuen, weltlichen Herrscher nicht. „Die Stadt auf dem Berge kann nicht verborgen bleiben.“ Menschen, mit H e i l i g e m Geist erfüllt, unterscheiden sich in jeder Hinsicht von den übrigen. Und wenn wir uns nun fragen, wo und wann der große Unterschied anfing, so müssen wir wohl feststellen: damals, im Palast Nebukadnezars, als Daniel sich im Herzen vornahm, sich nicht zu verunreinigen; als er sich vornahm, in Gemeinschaft mit Gott zu leben. Nicht des Königs reiche Tafelkost bestimmte ihn, sondern das aufrichtige Verlangen, ein Leben in Harmonie mit seinem Gott zu führen. Ein Gott hingegebenes Leben hatte schon in vielen Fällen den Aufstieg im Irdischen zur Folge. Die Schrift bestätigt uns dies an Männern wie Josef, Mose, Samuel u. a. Auch die Geschichte weiß von vielen ähnlichen Fällen zu berichten. Daniels musterhafte Treue und wahre Gottseligkeit brachten ihm zwar seltenes Vertrauen beim König ein, aber auch nicht geringen Neid bei seinen Gegnern. Sie konnten nicht ertragen, daß ein Ausländer und noch dazu ein Jude, einen solchen Posten inne hatte. Und obwohl es ihrerseits nicht an formellen Höflichkeitsbezeugungen Daniel gegenüber gefehlt haben wird, weil sie seine Untergebenen waren, so lauerten sie dennoch unablässig darauf, ihn aus Neid zu beseitigen (Spr 27,4). Daniels Geradheit strafte ihre unehrlichen Gewissen und Absichten, seine Rechtschaffenheit war ihnen im Wege. Und winkte ihnen, ihres hohen Postens wegen, eine günstige Gelegenheit, gute Geschäfte zu machen, und die Möglichkeit, sich schnell zu bereichern, so war ihnen der untadelige Daniel wieder im Wege. So einer muß hinaus! Dazu überragte Daniel sie alle um Vielfaches an außergewöhnlicher Weisheit und Hinsicht. Er glich in jeder Weise jenem Mann in Psalm 1, von dem wir lesen: „Alles, was er tut, gelingt.“
Ein teuflischer Plan. Das ständige Fehlersuchen der Gegner führte zu keinem positiven Resultat, obwohl wenige in prominenter Stellung eine andauernde Untersuchung so vorbildlich hätten ertragen können. Völlige Hingabe an Gott macht den Gläubigen auf der ganzen Linie echt, und Gott bewahrt Seine Kinder, die Ihn verherrlichen wollen. In der Verwaltung war Daniel tadellos erfunden; aber, sagten sich die Herren Kollegen: er huldigt ja nicht unserer Religion, und hier besteht eine Möglichkeit, ihn zu Fall zu bringen. Endlich gelang es den Räten, die sich sonst herzlich wenig ums Beten kümmerten, ein neues Gesetz gegen die Freiheit des Gebets auszuklügeln, das sie später dem König zur Unterzeichnung vorlegten. Ein schlauer Plan! ‑ In ihrem grenzenlosen Neid vergaßen sie aber, daß der Höchste regiert ‑ und wer den andern eine Grube (in diesem Fall sogar eine Löwengrube) gräbt, selbst hineinfällt (Vers 25, Spr 26,27). So war es immer! Auch als der Herr Jesus aus Neid überliefert wurde, vergaßen die Schuldigen, die da riefen: „hinweg mit Ihm“ ihren, von den Propheten angekündigten, jahrtausendelangen Nachteil. Die Räte kannten des Königs Schwäche und nützten sie ihres Erachtens klug aus. Mit großer Ehrenbezeugung und Schmeichelei erschienen sie vor Darius, unter dem Vorwand, ihn und seinen Thron zu befestigen (in Wirklichkeit aber, ihn in eine Falle zu locken). Mit der üblichen Begrüßung „Der König lebe ewiglich“, legten sie ihm ihren Plan vor. Sie sprachen: alle Räte seien eins geworden, diesen Gesetzesentwurf auszuarbeiten, der sowohl dem König noch größere Ehre, als auch dem Staate ein noch festeres Gefüge geben wird, und sie ersuchten um dessen Begutachtung und Unterschrift. Der König, der sich sehr geschmeichelt fühlte, ging ohne Bedenken drauf ein. Wie schnell unterliegt der Mensch her Schmeichelei. Hüten wir uns! Schmeichler sind Heuchler! Und wie schrecklich arg war das Gesetz (Vers 8). Darius erhob sich durch die Unterzeichnung d i e s e s Gesetzes gleichsam zum Gott und verfiel in dieselbe Sünde, wie Nebukadnezar. Und im darauf folgenden Reich, im griechischen, sehen wir die gleiche Sünde noch ausgeprägter in „Antiochus Epiphanus“, der unbeschränkte göttliche Verehrung forderte und die Heiligen des Herrn, die seinem Gebot nicht folgen konnten, zu Tode quälte. Man lese es in den Büchern der Makkabäer nach. Später beanspruchten auch römische Cäsaren göttliche Verehrung. Den Höhepunkt solcher Menschenverherrlichung werden jedoch die Heiligen in den Tagen des Antichristen erst so recht erleben. Wer sich dann nicht vor dem Bildnis des Tieres niederwirft, ist dem Tode geweiht (2Thes 2,4). Wir sehen also, daß die Geschichte, die Daniel entwirft, die Zeiten der Nationen und ihren moralischen Charakter bis zum Ende offenbart. Wir lesen dazu 2Tim 3,1-5 und sehen Überhebung, Ruchlosigkeit, Habsucht, Gottlosigkeit, Lästerung, Verfolgung und andere Vergehen.
Das neue Gesetz (Vers 7). Die Feinde Daniels wußten, daß er die Gewohnheit hatte, dreimal des Tages auf seinen Knien zu Gott zu beten. Nun schlugen sie dem König den Erlaß; eines Befehls vor, daß während 30 Tagen niemand etwas von irgendeinem Gott erbitten dürfe, als allein vom König; andernfalls sollte jeder Gesetzesübertreter unweigerlich in den Löwengraben geworfen werden. Die Feinde glaubten sich in ihrem Vernichtungsfeldzug ganz sicher. Aus dem Löwengraben sollte es kein entkommen geben! Bis dahin hatten die Bestien noch keinen übriggelassen! Brutale menschliche Verkommenheit! So ist unser Herz von Natur voller Haß und Neid. Der Herr sagt: „Aus dem Herzen heraus kommen die argen Gedanken.“ Neid schreckt vor keiner Tat zurück, selbst dann nicht, wenn sie sich schließlich zum eignen Nachteil auswirkt. Man vergegenwärtige sich die Verurteilung des Herrn Jesus und denke an die gemeinen Anklagen, die man als todeswürdige Vergehen vorlegte. Oder denken wir an die vielen Anschläge der Juden gegen den Apostel Paulus. Und bis in unsere Tage wird dasselbe böse Spiel getrieben.
Aber was war mit Darius? ‑ Durchschaut er die Intrigen jener Männer nicht? Fällt ihm nicht auf, daß Daniel, der Erste, der Präsident, fehlt? Offenbar war Darius ein sehr eitler Mensch, der sich in der Vergötterung durch das Volk sonnte. So ließ er sich von seinen Schmeichlern gefangennehmen und unterzeichnete das Gesetz.
In ernster Prüfung. Daniel erfuhr die Unterzeichnung des neuen Gesetzes und wußte auch, daß bei Übertretung desselben die Todesstrafe folgte. Was sollte er nun machen? Dreißig Tage Bedenkzeit! Kurz entschlossen dachte er ähnlich wie Nehemia, als er sagte: „Sollte ein Mann wie ich fliehen?“ Wie viele in den Kreisen der Gläubigen würden es noch wagen, unter solchen Umständen öffentlich zu beten? Daniel aber ließ sich trotz des unterzeichneten, boshaften Verbotes nicht beirren, was immer der Ausgang sein mochte. Er konnte mit dem Dichter sagen: „Es kann mir nichts geschehen, als was Er hat ersehen und was mir heilsam ist.“ Und: „Alle meine Tage sind in Gottes Buch eingetragen, ehe derselben noch keine waren.“ Er war völlig Gott ergeben, stützte sich auf Sein unmittelbares Eingreifen und wurde nicht zuschanden. Beachten wir nun noch:
Daniels Gebetsleben. Es ist geradezu einzigartig. Seine unwandelbare Treue zu Gott verbot ihm jede Änderung im gewohnten Gebetsleben. Das anhaltende Gebet mit Gott gab dem Propheten immer wieder neue, Kraft, Festigkeit und Bewahrung in vielen heikeln Tagen. Gartenblumen verwelken schnell in der Dürre, nicht so festgewurzelte Bäume. Und Daniel war wie ein Baum gepflanzt an Wasserbächen (Psalm 1,3).
Daniels Gebetszeiten. Er betete dreimal des Tages. Das hat er aus der Schrift gelernt (Psalm 55,17). In der apostolischen Zeit wurde dieselbe Regel beobachtet (Apg 3,1; 10,9). Wir nähren ja unsern Leib meistens dreimal des Tages, warum dann nicht auch den innern Menschen? Wer keine bestimmte Gebetsseiten kennt, läuft Gefahr, das Reden mit Gott zu unterlassen. Und wer täglich ein hohes Arbeitsmaß zu erreichen wünscht, versäume das Gebet nicht.
Daniels tiefgläubiges Gebet. Er betete vor offenem Fenster gegen Jerusalem zu; dies aber gewiß nicht der schönen Aussicht wegen. - Die Ruinen Jerusalems sagten ihm weit mehr als alle Paläste Babels. Er gedachte mit voller Gewißheit der großen Verheißung in 1Kön 8,40-49; daß Gott trotz der Entfernung von Jerusalem, Erhörung und Recht schafft denen, die nach d e r Stadt und dem Tempel hin im Glauben beten. Auch David, Jona und andere schauten aus nach dem Tempel (Psalm 5,7; 28,2; Jona 2,4; 2Chr 6,38). Wohl größer aber ist der Ort, wo wir hinblicken dürfen (Heb 10,19), nämlich zum Gnadenthron. Dort begegnen wir dem, der die Verheißung gegeben hat und sie auch einlöst (Joh 15,16; 16,23; Mk 11,24). Daniel erreichte also durch inbrünstiges Gebet auf seinen Knien mehr, als seine Auflauerer durch List auf ihren Zehenspitzen.
Daniels Stellung im Gebet. Sie ist beachtenswert; er betete kniend (Dan 6,10). Das ist die würdigste körperliche Haltung im Reden mit Gott (1Kön 8,54; 2Chr 6,13; Esra 9,5; Psalm 95,6; Lk 22,41; Apg 7,60; 9,40; 20,36; 21,5; Eph 3,14). Daniels Gebet war zugleich sehr ernst und flehentlich, ähnlich dem eines Elias (Jak 5), oder dem des Herrn (Heb 5,7). Und gleich wie der Herr in einer Seiner schwersten Stunde Gott verherrlichte mit Lob und Dank (Mt 26,30), so auch Daniel. Der Dankesstrom floß zu tief, als daß er durch Leiden hätte unterbrochen werden können (Psalm 69,30; 1Thes 5,17; Phil 4,6; Kol 3,16; Heb 13,15). Auch betete Daniel ganz furchtlos und unerschrocken. Ungeachtet der Feinde ging er in seine Kammer und lobte Gott.
Daniels Gebetsgegenstände. Er flehte um Bewahrung (Kapitel 1), um Weisheit (Kapitel 2), um Vergebung (Kapitel 9) und um Israels Wiederherstellung (Kapitel 9). Gewiß bat er auch viel für seinen König und für seine Brüder in der Gefangenschaf t Fürbitte getan (Kapitel 9). Welcher Minister betet heute für seinen König, welcher Soldat für seinen Kameraden, welcher Angestellte für seinen Vorgesetzten und umgekehrt? ‑ Wer wagt es, für die Sache des Herrn einzutreten, oder wer fürchtet die Schmach? ‑ Es ist besser, mit den Armen zu fasten und verlacht zu werden, als mit den Reichen zu festen, von ihnen geehrt zu sein, und schließlich verloren zu gehen (Lk 16).
Plötzlich entdeckt. Wie gewohnt, verließ Daniel auch diesmal zur bestimmten Zeit seine Staatskanzlei, ging in sein Haus, fiel auf seine Knie und betete. Die Feinde lauerten im Verborgenen (Psalm 10,9). Sie wußten um jenes offene Fenster in Richtung Jerusalem. Auch brauchten sie keine dreißig Tage zu warten, um den Gesetzesübertreter zu entdecken. ‑Richtig, er betet! ‑‑ Der Anschlag ist gelungen! Daniels Tage sind gezählt! Ein Triumph über den Gottesmann, dachten sie. Der Beter aber, der so viele Jahre von hier aus nach dem Ort reichster Verheißungen geblickt hatte (1Kön 8), ließ sich nicht unterbrechen. Sein kindlicher Glaube und seine Zuversicht trugen den Sieg über Satans Vernichtungsabsichten davon. Die Feinde wurden beschämt und Gott verherrlicht! Aus Daniels Verhalten lernen wir auszuharren in Not und Gefahr und unsere Blicke nach dem Jerusalem droben zu richten. Auch wir anerkennen keine Gebetsverbote.