Behandelter Abschnitt Ps 119,145-152
Anhaltendes Glaubensgebet Psalm 119,145-152 „Von ganzem Herzen habe ich gerufen, erhöre mich, Jahwe: ich will deine Satzungen beobachten.“ Er will nicht wie viele Beter nur in der Not schreien, und wenn sie vorüber ist, so ist es aus mit beten, nein, er will die Satzungen halten.
Der Grund seines Betens. Wegen nahender Gefahr (V. 150). Es haben sich genaht die böse Pläne geschmiedet haben. Satan und seine Helfer haben es stets auf die Treuen im Lande abgesehen, sie kampflos zu machen. Aber was darf der Beter sagen: „Du bist nahe. Von allen Seiten hast du mich umgeben, darum rufe ich.“
Achte, wie er bittet! Von ganzem Herzen. Er ist nicht wie wir es oft sind, abwesend, nein, er schreit aus tiefster Seele. Es ist nicht ein bloßes Hersagen oder gar Ablesen von Gebeten.
Sein altes oder oftmaliges Gebet. Belebe mich! Warum das? Der Gläubige bedarf beständig der Erneuerung des Heiligen Geistes. Das taten die ersten Christen, und sie wurden neu belebt.
Wann bat er? In der Nacht. Seine Augen sind den Nachtwachen zuvorgekommen. Er tat zweierlei: Er betete und sann über das Wort. Das frühe Morgengebet sehen wir bei unserm Herrn (Mk 1,35; Jes 50,4). Seine Güte ist jeden Morgen neu! Stehe frühe auf und bete, dann erfährst du Gott. Wollte Israel gesättigt werden, musste es früh aufstehen und das Manna sammeln. Wer es nach Sonnenaufgang suchte, fand nichts mehr und musste darben. So ergeht es allen Schläfern. Am Morgen brachte Israel dem Herrn ein Opfer dar und sah die Herrlichkeit des Herrn (2. Mose 16,7). Der Psalmist betete nicht nur, sondern er sann darüber nach, um es zu bewahren, wie Maria die Worte, die sie von den Hirten über ihr Kind hörte. Alle Gottesmänner waren Frühaufsteher. Das lesen wir von Abraham, ebenso von Jakob, der sogar des Nachts aufstand, um Gott anzurufen, bis die Morgenröte aufging (1. Mose 32) und sein größtes Erlebnis machte. Auch der Grund des Erfolges Josuas lag im Nachdenken über das Wort (Jos 1,8)
Du bist nahe (V. 151). Das ist ein großer Trost. Im Gebet ist der Beter Gott nahe und Gott um ihn, um zu helfen. Der böse Mensch nähert sich um Schaden anzurichten; Gott aber um zu retten. Der Mensch verliert den Mut oft schnell; aber Gott ist nahe, ihn zu trösten. Der Mensch nähert sich dem andern, um ihm das Leben zu nehmen; Gott aber nicht nur um es zu erhalten, sondern ihm das ewige Leben zu geben.
David begann früh das Wort zu erforschen. Er sagt: „Von alters her habe ich aus deinen Zeugnissen, d. h. aus deinem Wort, gewusst, dass du sie gegeben hast.“