Behandelter Abschnitt Ps 40,6-10
Der Grund der Fleischwerdung Christi Psalm 40,6-10
Viele sehen in diesem Psalm nur die Rettung Davids aus seiner Sünde; das ganze aber zeigt weit mehr: daß es eine messianische Botschaft ist. Es ist unser Herr, der in unsere Tiefe hinabstieg und uns errettet hat. Wir sehen Jesu schwere Leiden, die Er unserer Sünde wegen erduldete. Man denke an die Verse 5‑10, die in Hebräer 10,5-10 zitiert sind, und einem Diktat des Heiligen Geistes an David gleichen und Jesu Opfer bedeuten.
Der Grund, warum der Herr in die Welt kam. Nach Lukas 10,19 ist Er gekommen zu suchen und zu retten was verloren ist. In Matthäus 20,28 sagt Er, dass Er nicht gekommen sei sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und Sein Leben zu lassen. Hier sagt der Heilige Geist: „Zu tun, o Gott, Deinen Willen.“ Und was ist der Wille Gottes? Ein ewiger Beschluss, der vor Grundlegung der Welt gefasst worden ist: Jesus ist gekommen, um ihn auszuführen. Als das Lamm Gottes tat es Sühne für unsere Sünden (1Pet 1,18-20; Off 13,8).
Um die Schrift zu erfüllen. Mose und die Propheten haben von Jesu Opfertod geweissagt. Nun kam Er, um die Schrift zu erfüllen (Joh 19,28). Beachten wir, wie Er den Willen Gottes erfüllte, ganz freiwillig und aus Liebe. „Deinen Willen, o Gott, tue ich gern.“ Er wurde nicht dazu gezwungen, sondern tat ihn mit Freuden. Das war Seine Lust; es war Seine Speise (Joh 4,34). Das Gesetz war in Seinem Herzen (Joh 8,20).
Um das eine Opfer darzubringen. „Opfer und Speisopfer gefallen dir nicht, du willst weder Brandopfer noch Sündopfer.“ Steht das nicht im Widerspruch zu den im dritten Buch Mose befohlenen Opfern, die täglich dargebracht werden mussten? Aber was gefällt denn Gott? Der gleiche Vers beantwortet es. „Die Ohren hast Du mir aufgetan.“ Kurz gesagt: Gehorsam. Der Herr ließ sich nach Jes 50,4 jeden Morgen das Ohr öffnen, um belehrt zu werden, den Willen des Vaters zu vernehmen und auszuführen. Dieser war hart und schwer, wenn man daran denkt, was in Jesaja 50,6 folgt: „Ich bot meinen Rücken dar denen, die mich schlugen, und meine Wangen denen, die mich rauften: mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel.“ Der Herr ist der in 2. Mose 21,1-6 beschriebene Knecht, der aus Liebe dem Vater als Seinem Herrn diente Sein Leben lang (Lk 12,37).
Das von Gott bereitete Opfer. „Einen Leib hast Du mir bereitet.“ Gott hat ihn im Leibe der Maria bereitet (Lk 2,25; Joh 1,13). In diesem Leibe hat Jesus den ganzen Willen Gottes getan und unser aller Sünde getragen (1Pet 2,24). An diesem Opfer hatte Gott Sein ganzes Wohlgefallen. Inwieweit können wir das nachahmen? Wir lesen es in Römer 12,1. Lassen wir uns das Ohr öffnen, dann werden wir auch gern unsern Leib darbringen zu einem gottwohlgefälligen Opfer!
Der Gesang des Herrn. In Vers 3 erwähnt Er ihn schon, die Einzelheiten in den Versen 4 bis 8. Er singt das neue Lied vor allen. Er will nicht nur singen, sondern erzählen. Es ist der Gesang über das vollbrachte Werk auf Golgatha, das Gott bestätigt hat durch die Auferstehung aus den Toten, und wodurch Er als Sohn Gottes bestätigt ist (Röm 1,4). Die Schreie, die Er in den Tagen Seines Fleisches ausstieß, sind vorbei. Nun hören wir kein „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen“ mehr, sondern rühmen Seinen Sieg über Tod und Hölle. Nun folgt
Die Verkündigung des Evangeliums. Diese herrliche Verkündigung geschah nach Hebräer 2,3b durch den Herrn selbst, die ernstlich gepredigt wurde durch den Herrn und nur denen befohlen ist, die sie gehört haben. Was verkündigte Er? Gottes Gerechtigkeit (V. 10), die ewige Gerechtigkeit, die schon in Daniel 9,24 verheißen worden und nun befriedigt ist (Röm 1,16.17). Sie ist Gottes Treue zu Seiner Verheißung und ist das Evangelium, nach dem Propheten und Könige ausschauten, und der Tag, auf den Abraham sich freute. Er verkündigte Gottes Treue und Wahrheit. Der Herr hat alle Forderungen des Gesetzes erfüllt, wie auch alle Verheißungen bezüglich seines Opfers Christi, die Mose und die Propheten geweissagt haben. Das befriedigte Gesetz gilt nun uns, den Glaubenden, als ob wir es erfüllt hätten. Satan kann uns nicht mehr verklagen. Es ist keine Verdammnis für die, die in Christo Jesu sind (Röm 8,1). Der Verkläger muss schweigen; das Blut Jesu hat jede Sünde gesühnt! Wem wurde das Evangelium verkündigt? In der großen Versammlung. Das tat David (Ps 116,18), das tat der Herr vor der großen Menge (1Kor 15,6). Die Apostel folgten Seinem Beispiel. Und das geschieht bis heute. Man denke nur an die Millionen, die täglich das Evangelium durch das Radio hören! Viele nehmen es an. Achte darauf, wie es verkündigt wurde: mit offenem Mund. Die Ältesten Israels boten den Soldaten Geld an, um die Auferstehung Jesu zu verschweigen; aber es war nutzlos. Die Apostel ließen sich durch keine Drohung einschüchtern. Wo immer das Evangelium verkündigt wird, versuchen Gegner den Boten Gottes den Mund zu stopfen. Die Apostel erhielten Befehl zu reden und nicht zu schweigen. Denken wir stets daran, wenn Hemmungen uns bemächtigen wollen, Sein Evangelium zu verkündigen, wenn Satan uns hindern will den bestimmten Befehl auszuführen. Wir sind zu Seinen Zeugen berufen (Apg 1,8). David tat es treu durch Wort, Wandel und Lied. Bis heute durchziehen Scharen von Evangelisten die Länder und bringen die Frohe Botschaft allen Völkern.