Sprich Du zu meiner Seele Psalm 35,3
„Sprich zu meiner Seele: Ich bin deine Rettung.“ Der ganze Psalm ist ein Hilferuf inmitten grausamer Verfolgung. Die Bedrängten hätten Ursache gehabt David zu danken, weil er sie aus der Knechtschaft der Philister befreit hatte (1Sam 17,9.51-53). Undank ist der Welt Lohn, oft selbst bei Mitgläubigen. Bei David handelte es sich nicht nur um physische Leiden, sondern um seine Seele wie in Psalm 71,10. Es stiegen Zweifel in ihm auf betreffs seines Heils, und er bat um Gewissheit. Er bittet: sprich du zu mir, so ist meine Seele beruhigt. Volles Bewusstsein des Heils gibt Sicherheit und Ermunterung. Sie ist das Geheimnis der Kraft in Trübsalzeiten. Oft ist Trübsal so schwer, dass sie uns in Zweifel bringt, wie sogar Johannes den Täufer im Gefängnis (Mt 11,3). Durch das Wort des Herrn: „Sprich zu meiner Seele“ kehrt wiederum Freude ein (V. 9). Gottlob redet der Herr noch heute (Heb 1,2; 3,7; Mt 11,28). Oft hat Satan treue Knechte Gottes noch auf dem Sterbelager angegriffen, aber Sein Wort half ihnen zurecht (Heb 12,3).
Ein Abweichen vom Text ist vieler Unsicherer im Glaubensleben wegen ganz am Platz, um bei der Bitte um volle Gewissheit stehen zu bleiben. Der Ausdruck „volle Gewissheit“ kommt im Neuen Testament dreimal vor (Heb 10,22; Kol 2,2; Heb 6,11). Der Mensch hat gern Gewissheit über vieles im Leben: über Gesundheit, Arbeitsplatz, Ersparnisse oder über die genaue Zugabfahrt. Viele die ich nach ihrer Heilsgewissheit fragte, antworteten mit „ich hoffe“, nicht wie der Blindgeborene, der sagte „ich weiß, dass ich blind war, aber sehend geworden bin.“ Oder wie Petrus nach seiner Befreiung: „Nun weiß ich, dass der Herr mich errettet hat.“ Worauf beruht die volle Gewissheit des Heils?
Auf dem alleingültigen Opfer Christi. Auf Jesu Wort am Kreuz „es ist vollbracht“ (Joh 19,30). Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Auf das hin durfte der Schächer ins Paradies eingehen. In Johannes 17,4 sagt Jesus: „Ich habe das Werk vollendet, das Du mir aufgetragen hast“, das Werk unserer Erlösung. In Hebräer 1,3 steht geschrieben, dass Er die Reinigung der Sünden vollbracht hat. So sind unsere Sünden ausgetilgt und scheiden uns nicht mehr von Gott. Durch Jesu Blut sind wir gerecht. Jesus hat unsere Sünden auf das Kreuz getragen.
Auf der Verheißung. Wer an diesen glaubt ist gerecht (Apg 13,39). Denken wir an Jesu Worte wie Johannes 3,16 und 36, die uns versichern, dass wir durch den Glauben an Ihn das ewige Leben haben. Dann lesen wir in Römer 8,1, dass es für die, so in Christo Jesu sind keine Verdammnis gibt. Vergessen wir nicht die völlige Garantie Seines Namens. Der Name Jesu sichert uns das Heil. Wer Seinen Namen anruft, soll errettet werden (Mt 1,21; Apg 2,21). In Philipper 1,6 lesen wir, dass Der in uns angefangen hat das gute Werk, es vollenden werde.
Auf Seinem gegenwärtigen Wirken. Was tut Jesus? Ist Seinem Opfer noch etwas hinzuzufügen? Gewiss nicht! Am Kreuz starb Er für unsere Sünden. Jetzt lebt Er droben für die Erretteten. In Johannes 17,11.12 lesen wir von des Herrn Fürbitte zum Vater für unsere Bewahrung. Er möge uns vor der Welt und vor dem Bösen (Satan) bewahren (V. 15). Er vermag völlig zu retten (Heb 7,25) und denen zu helfen, die versucht werden (Heb 2,18). In Jesu haben wir den festen und sicheren Anker unserer Seelen, im Allerheiligsten verankert (Heb 6,18-20). Man denke an Petrus vor dem Fall. Jesus sagte zu ihm: „Ich habe für dich gebetet.“ Wohl fiel er; aber gar bald war er wiederhergestellt (Lk 22,31.32; Joh 21,15-17).
Auf Grund von Jesu Fürsprache. Der Herr ist unser Fürsprecher bei Gott. Wir benötigen Ihn nach Satans Verklagen (1Joh 2,1). Wir alle fehlen mannigfach, aber Jesus, unser Fürsprecher, tritt für uns ein. Satan verklagte Hiob (1,7‑12; 2,3‑6). Er verklagte den Hohepriester Josua (Sach 3). Doch der Herr rechtfertigt uns durch Sein Blut. Unsererseits dürfen wir die Sünden bekennen (1Joh 1,7).
Auf Grund der neuen Kreatur, der Wiedergeburt, sind wir Teilhaber der göttlichen Natur geworden (2Pet 1,4). Mit Paulus rühmen wir, dass Christus in uns wohnt (Gal 2,20), und Er in uns die Hoffnung der Herrlichkeit ist (Kol 1,27). Jesus sagt: „Weil ich lebe sollt ihr auch leben“ (Joh 14,19). Wir sind Kinder Gottes, weil wir aus Ihm geboren sind (Joh 1,12.13).
Volle Gewissheit des Verständnisses (Kol 2,2). Mein Verstand (Geist) hat die Bedeutung des Opfers und der Fürbitte Jesu erfasst. So kann es nicht fehlen, weil Gott nicht lügen kann (Röm 8,16). Der Heilige Geist verklärt uns das Werk Christi auf Golgatha (Jes 53,4-6), und wir sind durch den Glauben an Sein Werk gerechtfertigt (Röm 5,1).
Wer die Bedeutung des Opfers, der Fürbitte Jesu und die Verheißungen erfasst hat, dem kann es nicht fehlen, weil Gott nicht lügen kann (Röm 8,16). Der Heilige Geist verklärt uns das Werk Christi auf Golgatha (Jes 53,4-6), und wir sind durch den Glauben an Sein Werk gerechtfertigt (Röm 5,1).
Die volle Gewissheit der Hoffnung reicht bis ans Ende (Heb 6,11). Hoffnung hat mit dem Ende zu tun (Röm 8,25). Wir sind unserer Teilnahme an der Herrlichkeit auf Grund des Kreuzes sicher (l. Joh 3,2). Wir werden Ihn sehen und sind des Erbteils droben sicher (1Pet 1,3-5). Halten wir fest an der vollen Gewissheit! Bis ans Ende!