Behandelter Abschnitt Ps 18,20-50
David rühmt seinen Gott Psalm 18,20-50
David rühmt und dankt seinem Gott, der ihm Kraft gibt und vor Fehltritten bewahrt (V. 32). Gott macht seine Füße gleich denen der Hindinnen die geschwind von Gipfel zu Gipfel springen, und führt ihn auf Seine Höhen, wie das auch Habakuk lobsingt (Hab 3,18.19). Gott war Davids Lehrer im Kampf (2Sam 22,35), Das hat er bereits erfahren. als er im Namen Jahwes die Schleuder gegen Goliath richtete. In Epheser 6,10 bis 18; 2. Korinther 10,4 lernen wir unsere Waffen kennen; nur der rechte Gebrauch führt zum Siege, um an dem bösen Tage das Feld zu behalten. Jesus ist Sieger!
In Vers 36 rühmt David den Herrn, der sich Seines geringen Knechtes annahm. Er sagt: Deine Herablassungen sind groß (Elberfelder - Übersetzung). In Psalm 40,1 sagt er, „Er hat sich mir zugeneigt“. Die Schrift lehrt uns den Weg zu wahrer Größe (1Pet 5,6).
Der Sieg über die Brüder (V. 43). Er rettete David aus den Streitigkeiten seines Volkes. David hat nicht nur sehr von den Feinden gelitten, sondern auch viel von seinen einst Getreuen (Ps 55; 1Sam 30,6). Bitter schmeckt der Kelch der Leiden, wenn gereicht von Brüderhand. Man denke an den Aufstand seines Sohnes Absalom. Er dankt Gott nicht nur, dass Er ihn errettet, sondern sogar zum Haupt über sie gesetzt hat. Das wird in weit größerer Weise mit unserem Herrn geschehen, der jetzt noch der Verworfene ist. der aber in Bälde in Macht und Herrlichkeit erscheinen wird. Gott wird Ihn nicht nur zum König über Israel, sondern zum Herrscher aller Völker setzen (Sach 14. 9; Hes 37. 24).
Ein großes Lob. David war wie Mose demütig (4. Mose 12,3; 2Sam 2,8). Gott neigt Sein Ohr zu den Geringen, die Hohen genießen nicht Seine Gunst. David lobt Gott nicht nur in der Stille, sondern öffentlich, wie in Psalm 116,17 bis 19. Wir preisen Ihn mit Herzen. Mund und Händen, und durch unser Vorbild.
David war der Mann nach dem Herzen Gottes, stets ergeben in Seine Führungen. Wohl fragte er manchmal in seinen Leiden: „Herr, wie lange?“ (Ps 6, ‑1). David lernte das Warten, was leider viele Kinder Gottes nicht lernen wollen. Vielmehr murren sie (Röm. B. 28). Hierin ist David allen Gläubigen ein großes Vorbild. Davids herzliche Liebe und sein kindliches Vertrauen zum Herrn bewahrte ihn vor Unzufriedenheit; er wusste, dass Gott alles herrlich hinausführt (1Kor 10,13; Jes 55,8; Jer 29,11).
Ein kleiner Rückblick. In den vorangegangenen Versen sahen wir wiederum in Vers 5 und 6 den Herrn in Seinem mannigfaltigen Leiden und Sterben. David weissagte auf Christus hin. Bei den erwähnten Einzelheiten mag er auch an Gottes Erscheinen am Sinai gedacht haben (2. Mose 19), sowie an andere Großtaten Gottes. Hier aber sieht David im Geiste deutlich Christi Auferstehung und Himmelfahrt (V. 8‑11; Mt 27,51-54). In den Evangelien haben wir Teilzitate dieses Psalmes über Christi Auferstehung, so in 1Kor 15 und anderen Stellen und ihre Wirkung auf den Gläubigen, wie sie Paulus in Epheser 1,15 in überschwenglicher Weise schildert.
In den Versen 16 bis 24 nennt David viele Wohltaten Gottes an ihm selbst, an Seinem Volk und an dem Gericht über die Bösen.
David war ein kühner Beobachter. Das war er nicht nur wie im nächsten Psalm, sondern er sah auch Gottes Güte und Sein Handeln an den Seinen. Nennen wir einige:
Gott liebt den Gütigen. Er selbst ist gut (Mt 10,19) und hilft beständig den Menschen, die Ihn anrufen. Auch wir sollen den Elenden Güte an Seiner Statt erweisen.
Gott schätzt echte Frömmigkeit und Reinheit in den Seinen (Mt 5,8.26.27). Er ist zu rein, um Sünde anzuschauen (Hab 1,13), darum widersteht Er dem Wesen des Gottlosen.
Gott gedenkt der Elenden und rettet sie (V. 27; 146, 9). Er hat sogar verheißen, in ihnen zu wohnen (Jes 57,15; 66,2). „Ich und der Vater werden kommen und Wohnung in ihm machen.“ Gott war Davids Licht (V. 28), seines Fußes Leuchte (Ps 119,105). „Es werde Licht“ war Gottes erstes Schöpfungswort. Licht brachte Er als erstes in unsere finsteren Herzen. In einer Feuersäule führte Er Sein Volk in das Land der Verheißung. Der Herr hat uns zu Kindern des Lichtes gemacht (1Thes 5,5) und Er befiehlt: „Lasset euer Licht leuchten. Wandelt wie die Kinder des Lichtes“ (Eph 5,8.9).
Gott ist auch der Geber von Mut und Kraft (V. 30). Er kann wie David in seinem Sieg über Goliath das große Heer der Philister in die Flucht jagen oder, wie Josua und Kaleb sagen: „Wir werden die Riesen wie Brot essen“ (4. Mose 14,9).
Der reiche Schluss des Psalmes (V. 46‑49). David sagt in Vers 46: „Der Herr lebt.“ Er ist der Fels der Ewigkeiten, wie er Ihn in Vers 1 besingt. Wir haben einen lebendigen Herrn, der droben zur Rechten Gottes sitzt und allezeit unser gedenkt. Unser Fels wird nicht abbröckeln, sondern er steht fest (5. Mose 32,31). David sagt, wer seine Sicherheit war, und ihn vor allen Feinden gerettet hat, Davids Sieg ist im Vergleich zu dem unseres Herrn über Satan und seine Heere gering. Mit Ihm überwinden auch wir. Gar bald wird Er als Sieger über alle Mächte der Bosheit erscheinen (Off 19). Dann wird Gott den Sohn ehren und alles zu Seinen Füßen legen. Jedes Knie wird sich vor Ihm beugen.