Behandelter Abschnitt 1Sam 25,911
Verse 9–11 | Antwort Nabals
9 Und die Knaben Davids kamen hin und redeten zu Nabal nach allen diesen Worten im Namen Davids; und sie warteten ab. 10 Aber Nabal antwortete den Knechten Davids und sprach: Wer ist David, und wer der Sohn Isais? Heut zutage gibt es viele Knechte, die davonlaufen, jeder von seinem Herrn. 11 Und ich sollte mein Brot und mein Wasser nehmen und mein Geschlachtetes, das ich für meine Scherer geschlachtet habe, und es Männern geben, von denen ich nicht weiß, woher sie sind?
Die zehn Knechte kommen zu Nabal und sprechen im Namen Davids, was er ihnen aufgetragen hat. Das Zeugnis wird von zehn Männern gegeben. Die Zahl zehn ist die Zahl der Verantwortung. Nabal ist verantwortlich für seine Reaktion auf die Frage Davids. Es geht um die Frage, ob die An sprüche von Gottes gesalbtem König, auch wenn er auf der Flucht ist, an erkannt werden. Dass David als Person nicht auf der Höhe des Glaubens zu leben scheint, nimmt nichts von dem Test weg, dem Nabal durch diese Frage unterworfen wird.
Als sie ausgesprochen haben und schweigen, antwortet Nabal sofort. Sei ne Antwort ist eine tiefe Beleidigung für David und zeugt von Gering schätzung und Verachtung des gesalbten Königs. Höhnisch sagt er: „Wer ist David?“ Es klingt wie die spöttische Frage des Pharaos an Mose: „Wer ist der HERR?“ (2Mo 5,2; vgl. Hiob 21,15a). Er fragt weiter: „Und wer der Sohn Isais?“ Hieraus wird deutlich, dass er David wohl tatsächlich kennt und dass er ihn verachtet, so wie das auch durch Saul geschieht, der David ebenfalls so nennt (1Sam 20,27).
Übrigens können wir die Frage „Wer ist David?“, wobei wir David als ein Vorbild auf den Herrn Jesus sehen, als eine Frage sehen, die jedem Men schen gestellt wird. Jeder Mensch wird auf die Frage „Was denkst du von dem Christus?“ antworten müssen (Mt 22,42). Die Antwort auf diese Frage ist bestimmend für die Ewigkeit. Wenn wir die Antwort auf diese Frage nicht wissen, ist das eine schuldhafte Unwissenheit. Was David betrifft, weiß Abigail es wohl, während Nabal es nicht weiß. Was Christus betrifft, kann jeder es wissen, denn es steht in Gottes Wort geschrieben. Wenn wir es nicht wissen, ist das, weil wir es nicht wissen wollen.
Nabal sieht alles als sein Eigentum an, das er durch eigenen Einsatz erlangt hat. Das immer wiederkehrende Wort „mein“ zeigt das. Es kommt ihm keinen Moment in den Sinn, dass er seinen Reichtum größtenteils dem Schutz seines Besitzes durch David und seine Männer zu verdanken hat. Dadurch hat er nichts verloren (Verse 15.16).
Nabal ähnelt stark dem reichen Mann, über den der Herr Jesus ein Gleich nis erzählt, anlässlich der Frage von jemandem, ob Er in einem Streit um ein Erbe rechtsprechen kann (Lk 12,13-21). In dem Gleichnis spricht Gott diesen reichen Mann auch mit dem Namen „Tor“ an (Lk 12,20). Wer seinen Besitz bloß als Resultat von eigenem Verdienst ansieht, ohne irgendein Ge fühl der Dankbarkeit gegenüber Gott, ist ein Tor.