Behandelter Abschnitt 1Sam 18,1719
Verse 17–19 | Saul verspricht David Merab
17 Und Saul sprach zu David: Siehe, meine älteste Tochter Merab, die will ich dir zur Frau geben; nur sei mir ein tapferer Mann und kämpfe die Kämpfe des HERRN! Saul aber dachte: Meine Hand soll nicht gegen ihn sein, sondern die Hand der Philister soll gegen ihn sein. 18 Und David sprach zu Saul: Wer bin ich, und was ist mein Leben [und] die Familie meines Vaters in Israel, dass ich Schwiegersohn des Königs werden sollte? 19 Und es geschah zu der Zeit, als Merab, die Tochter Sauls, David gegeben werden sollte, da wurde sie Adriel, dem Meholatiter, zur Frau gegeben.
David muss noch die versprochene Tochter bekommen wegen des Sieges über Goliath (1Sam 17,25). Saul hat darauf jedoch keine Lust. Er miss braucht sein Versprechen, um für David eine neue Bedingung mit einem hinterlistigen Ziel damit zu verknüpfen. Er heuchelt, als er David bittet, die Kämpfe des HERRN zu kämpfen, denn er hofft, dass David im Kampf getötet wird.
Die Kriege des Volkes Gottes sind wirklich Kämpfe des HERRN, wie Saul sie nennt, weil sie auf ausdrücklichen Befehl Gottes geführt werden. Aber wenn der Geist der Welt und Herrschsucht damit vermischt werden, sind sie das nicht länger. Dann sind es nur Kriege der weltlichen Begierden.
Ob David sich dessen bewusst ist oder nicht, er zeigt sich in seiner Reak tion auf das Versprechen Sauls demütig. Er sagt, dass er sich zu klein fühlt, um Schwiegersohn Sauls zu werden. Ob er Sauls Worten glaubt, wissen wir nicht. Er kennt Saul als einen unberechenbaren Mann. Es wird schnell deutlich, was ein Wort Sauls wert ist.
Saul bricht sein Wort, indem er die Tochter, die David versprochen war, einem anderen gibt. Das ist die größtmögliche Beleidigung, die Saul ihm antun kann. Er trifft ihn damit sowohl in seiner Ehre als auch in seiner Liebe. Möglicherweise will er David zu einer Reaktion verleiten, die er be nutzen kann, um ihn zu verurteilen und aus dem Weg zu räumen.