Behandelter Abschnitt 1Sam 15,2629
Verse 26–29 | Saul als König verworfen
26 Aber Samuel sprach zu Saul: Ich kehre nicht mit dir um; denn du hast das Wort des HERRN verworfen, und der HERR hat dich verworfen, dass du nicht mehr König über Israel sein sollst. 27 Und als Samuel sich wandte zu gehen, da ergriff er den Zipfel seines Oberkleides, und dieser riss ab. 28 Da sprach Samuel zu ihm: Der HERR hat heute das Königtum Israels von dir abgerissen und es deinem Nächsten gegeben, der besser ist als du. 29 Und auch lügt nicht das Vertrauen Israels, und er bereut nicht; denn nicht ein Mensch ist er, um zu bereuen.
Samuel lässt sich nicht manipulieren. Er bleibt bei dem, was Gott ihm gesagt hat, und wiederholt es für Saul als Grund für seinen Entschluss. Samuel bleibt auf Gottes Seite stehen. Als Samuel weggehen will, greift Saul den Zipfel seines Mantels. Er will Samuel mit Gewalt bei sich halten.
Diese aufs Neue eigensinnige Handlung Sauls verursacht einen Riss in dem Mantel Samuels. Samuel verbindet das Reißen seines Mantels direkt mit einer Botschaft des HERRN. Er erklärt das Reißen seines Mantels als eine symbolische Handlung für die Tatsache, dass der HERR das König tum von Saul abgerissen hat. Samuel fügt hinzu, dass das Königtum einem gegeben wird, der „besser ist als“ er. Samuel nennt keinen Namen, aber wir wissen, dass es David ist.
Danach gibt Samuel ein Zeugnis der Unbestechlichkeit Gottes und der Un veränderlichkeit seiner Pläne. Gott ist das Vertrauen, eigentlich die Bestän digkeit, seines Volkes. Er muss nichts rückgängig machen, weil Er eine verkehrte Entscheidung getroffen hätte. So muss Er hier das Urteil über
Saul nicht zurücknehmen, als hätte Er ein zu schnelles Urteil gefällt. Er ist kein Mensch, dass Er über einen bestimmten Beschluss, den Er getroffen hat, lügen würde oder etwas bereuen müsste (4Mo 23,19).
Ein Mensch macht Fehler. Als Ergebnis davon kann es Folgen geben, die er gerne ungeschehen machen würde, was er aber nicht kann. So ist es bei Gott nicht. Gott weiß, was Er tut. Gott überblickt vollkommen alle Fol gen seines Handelns. Das hat nichts mit Berechnung von Chancen zu tun, sondern mit seiner vollkommenen Kenntnis des Menschen, den Er selbst geschaffen hat. Gott weiß, wofür Er den Menschen verantwortlich machen kann und was Er von ihm erwarten kann. Er überfordert den Menschen nicht.
Wenn der Mensch in seiner Verantwortung versagt, ist das dem Menschen selbst zuzuschreiben. Dass Gott weiß, dass der Mensch versagen wird, hängt mit seiner Allwissenheit zusammen. Er ist Gott. Das Versagen des Menschen überrascht Ihn nicht. Dass der Mensch versagt, ist nicht die Fol ge einer verkehrten Entscheidung Gottes, sondern die Folge von verkehr ten Entscheidungen des Menschen. Dass Gott das Versagen des Menschen auch noch zur Erfüllung seiner Pläne der Gnade benutzt, ist eine Sache, die wir Menschen nicht verstehen können. Darin fordert Gott uns auf, Ihm zu vertrauen.