Behandelter Abschnitt 1Sam 10,56
Verse 5.6 | Das Zeichen auf dem Hügel Gottes
5 Danach wirst du zum Hügel Gottes kommen, wo Aufstellungen der Philister sind; und es wird geschehen, sowie du dort in die Stadt kommst, wirst du einer Schar Propheten begegnen, die von der Höhe herabkommen, und vor ihnen her Harfe und Tamburin und Flöte und Laute, und sie werden weissagen. 6 Und der Geist des HERRN wird über dich geraten, und du wirst mit ihnen weis sagen und wirst in einen anderen Mann verwandelt werden.
Nach der Begegnung mit den zwei Männern in Zelzach und den drei Männern bei Tabor, prophezeit Samuel, dass Saul einer Schar Propheten begegnen wird. Das wird bei dem „Hügel Gottes“ passieren. Dort sind „Aufstellungen der Philister“. Wenn er dort ist, ist er fast zu Hause, denn es ist in der Nähe seines Hauses (Vers 26). Nach der Gegenwart Gottes in Bethel kommt Saul jetzt in die Gegenwart des Feindes. Dort bekommt er auch wichtige Belehrungen.
Auf dem Hügel Gottes liegt eine Stadt, die nicht von den Philistern be setzt ist, aber wo sie doch Aufstellungen haben. Wo die Herrlichkeit Got tes gesehen werden muss, wird die Macht des Feindes gesehen. Das Zei chen, das Saul hier bekommt, heißt so viel wie, dass er, um den Feind zu vertreiben, den Geist Gottes bekommen wird. Nach der Belehrung über das Selbstgericht beim Grab und die Ermutigung in Verbindung mit dem Haus Gottes, bekommt Saul in diesem Zeichen Unterweisung in die Kraft und die Leitung des Heiligen Geistes. Das geht zusammen mit Musik, mit Äußerungen der Freude, die Menschen in der Gegenwart Gottes erleben dürfen, im Angesicht des Feindes.
Dass der Geist über Saul gerät, heißt nicht, dass er wiedergeboren ist oder das in diesem Moment wird. Auch Ungläubige können durch die All macht Gottes gelegentlich vom Geist ergriffen werden. Wir sehen das bei dem ungläubigen Hohenpriester Kajaphas (Joh 11,51) und dem ungläu bigen Bileam (4Mo 24,2). Ungläubige, die in einer Gemeinde vollständig mitlaufen, sind während ihrer Zeit in dieser christlichen Gesellschaft, wo der Geist wirkt, „des Heiligen Geistes teilhaftig“ (Heb 6,4b).
Von einer Innewohnung des Geistes in der Person ist in solchen Fällen jedoch nicht die Rede. Die Verwandlung Sauls „in einen anderen Mann“ bezieht sich nur auf das Äußere. Auch die Veränderung seines Inneren ist bloß eine Veränderung des Gefühls. Von Bekehrung ist keine Rede. Er wird sich als ein hartnäckiger Feind von Gottes gesalbtem König (David) erweisen und in völliger Finsternis sterben.