Verse 2 | Das Zeichen am Grab Rahels
Wenn du heute von mir weggehst, so wirst du zwei Männer treffen beim Grab Rahels, an der Grenze von Benjamin, in Zelzach; und sie werden zu dir sagen: Die Eselinnen sind gefunden, die du zu suchen gegangen bist; und siehe, dein Vater hat die Sache der Eselinnen aufgegeben, und er ist um euch bekümmert und spricht: Was soll ich wegen meines Sohnes tun?
Die drei Ereignisse, die Samuel dann vorhersagt, sind drei Zeichen (Vers 9). Es geht um viel mehr als um zufällige Ereignisse. Es sind Ereignisse, mit denen eine Bedeutung verbunden ist, woraus Saul etwas lernen soll. Mit jedem Ereignis ist ein bestimmter Platz oder Ort verbunden. Diese Orte können wir „Gedenkstätten“ nennen. Solche Orte spielen im Leben des Gläubigen eine entscheidende Rolle, weil er dort wichtige Dinge lernt.
Der erste Gedenkplatz ist das „Grab Rahels“ in Zelzach. Dort wird Saul zwei Männern begegnen. Das Grab Rahels führt uns zu Rahel als Vor fahrin Sauls und zu ihrem Tod. Rahel stirbt als sie Benjamin gebiert (1Mo 35,16-19), von dem Saul abstammt. Benjamin ist aus der Not seiner Mutter geboren, zur Freude seines Vaters. Samuel sagt auch, dass das Grab Rahels in dem Gebiet Benjamin liegt, in Zelzach. Das Erbteil Benjamins hat seinen Anfang im Grab Rahels. „Zelzach“ bedeutet „Schutz vor der Sonne“.
Jeder wahre Dienst kann nur gut beginnen und gut weitergeführt werden, wenn wir uns der Sünde für tot halten (Röm 6,11). Das bietet Schutz vor der Hitze der Begierde, selbst glänzen zu wollen. Dadurch kommt Raum für das wahre Leben, das Leben aus Gott, um es zu offenbaren.
Alles Gute für Gott kommt aus dem Tod hervor, denn dadurch kann sich das Neue offenbaren und das Alte vergessen werden. Die Mitteilung von den Eselinnen schließt sich daran an. Es ist nicht nötig, noch an früher zu denken, denn die früheren Anstrengungen haben sich als fruchtlos erwie sen. Das lernen wir beim Grab, dem Ort des Todes. Der Mann, der sich vergeblich bei der Suche nach den Eselinnen angestrengt hat, muss auch lernen, dass alles schon ohne ihn zustande gekommen ist. „Zwei Männer“ erzählen ihm das. Das weist auf ein verlässliches, glaubwürdiges Zeugnis hin, denn „aus dem Mund von zwei oder drei Zeugen wird jede Sache be stätigt werden“ (2Kor 13,1).