Behandelter Abschnitt 1Sam 9,2227
Verse 22–27 | Samuel isst und spricht mit Saul
22 Und Samuel nahm Saul und seinen Knaben und führte sie in den Saal, und er gab ihnen einen Platz obenan unter den Geladenen; und sie waren etwa dreißig Mann. 23 Und Samuel sprach zum Koch: Gib das Stück her, das ich dir gegeben habe, von dem ich dir gesagt habe: Lege es bei dir zurück. 24 Da trug der Koch die Keule auf und was daran war, und er legte es Saul vor. Und er sprach: Siehe, das Zurückbehaltene; lege dir vor, iss! Denn auf die bestimm te Zeit ist es für dich aufbewahrt worden, als ich sprach: Ich habe das Volk ge laden. So aß Saul mit Samuel an jenem Tag. 25 Und sie gingen von der Höhe in die Stadt hinab; und er redete mit Saul auf dem Dach. 26 Und sie standen früh auf; und es geschah, als die Morgenröte aufging, da rief Samuel Saul auf dem Dach zu und sprach: Steh auf, dass ich dich geleite! Und Saul stand auf, und sie gingen beide, er und Samuel, auf die Straße hinaus. 27 Während sie an das Ende der Stadt hinuntergingen, sprach Samuel zu Saul: Sage dem Knaben, dass er uns vorausgehe (und er ging voraus); du aber steh jetzt still, dass ich dich das Wort Gottes hören lasse.
Auf die Frage Sauls „warum redest du solche Worte zu mir?“ antwortet Samuel in Form einer Opfermahlzeit, bei der auch Geladene anwesend sind. Saul und sein Knabe bekommen Ehrenplätze. Samuel hat das Op fer bereitliegen. Sobald er die Mitteilung vom Kommen Sauls von dem HERRN bekommen hat, hat er Vorbereitungen für den Empfang Sauls ge troffen, einen Empfang auf der Grundlage des Opfers.
Wenn Saul die Bedeutung der Opfer gekannt hätte, hätte es zu seinem Herzen gesprochen. Über die Brust des Opfers wird nicht gesprochen, davon ist nichts zu sehen. Es ist nur von der Keule die Rede. Die Keule spricht von Kraft, die Brust von Liebe. Saul bekommt das, was vom Opfer übrig geblieben ist, den Rest, aber das Wesentlichste fehlt. Bei Saul ist zwar Kraft vorhanden, aber keine Liebe.
Den Inhalt des Gesprächs zwischen Samuel und Saul kennen wir nicht. Das Gespräch hat auf dem Dach stattgefunden. Die Flachdächer wurden wohl als Rückzugsorte für ein Gespräch benutzt. Darum muss auf dem Dach auch ein Geländer sein (5Mo 22,8). Saul scheint die Nacht auf dem Dach verbracht zu haben.
Als die Nacht vorbei ist, ist der Morgen der Salbung gekommen. Ein neu er Tag, das heißt, eine neue Zeit, bricht für Israel an. Die Frage ist, ob es auch ein schöner Tag wird. Samuel befiehlt Saul, aufzustehen. Er will Saul Gottes Wort hören lassen. Es ist eine der letzten Handlungen Samuels. Die Zeit seines Abtritts ist nahegekommen. Er beklagt sich nicht, sondern tut bis zum Ende in Treue, was der HERR ihm aufgetragen hat.
Samuel befiehlt Saul, auf Gottes Wort zu hören. Das soll Saul darauf vor bereiten, dass die Begegnungen, die Samuel ihm vorhersagt, keine zufäl ligen Begegnungen sind, sondern dass sie eine Bedeutung haben. Es sind Zeichen. Die Zeichen werden nicht ausgelegt, was für Saul beinhaltet, dass er sich für ihre Bedeutung an den HERRN wenden muss.