Behandelter Abschnitt 1Sam 9,2021
Verse 20.21 | Die Verwunderung Sauls
20 Und was die Eselinnen betrifft, die dir heute vor drei Tagen irregegangen sind: Richte nicht dein Herz auf sie, denn sie sind gefunden! Und nach wem [steht] alles Begehren Israels? Nicht nach dir und nach dem ganzen Haus deines Vaters? 21 Da antwortete Saul und sprach: Bin ich nicht ein Benjami niter, von einem der kleinsten Stämme Israels, und [ist nicht] meine Familie die geringste unter allen Familien des Stammes Benjamin? Und warum redest du solche Worte zu mir?
Bevor Saul seine Frage über die verlorenen Eselinnen stellen kann, erzählt Samuel ihm, dass sie gefunden sind. Samuel weiß übrigens nicht nur, dass die Eselinnen verloren waren und jetzt gefunden wurden, sondern auch, wie lange sie diese schon suchen. Aber, so sagt Samuel dabei, was bedeu ten schon einige Eselinnen für einen zukünftigen König, der über alles Be gehrenswertes in Israel verfügen wird? Als König wird er davon nehmen, so wie Samuel es dem Volk in dem vorigen Kapitel vorgestellt hat. „Alles Begehren Israels“ kann sich auch auf Saul selbst beziehen. In Saul nimmt alles Gestalt an, was Israel begehrenswert achtet. Er entspricht al lem, was sie begehren. Das ist der Mann, der alles erfüllt, was sie sich von einem König vorstellen. Saul bildet hierin einen starken Kontrast zum Herrn Jesus. Wenn der Herr Jesus kommt, ist an Ihm für das ungläubige Volk nichts Begehrenswertes (Jes 53,2).
Saul muss etwas von dem besonderen Inhalt gespürt haben, den Samuels Worte enthalten. Das zeigt sich in seiner Antwort. Warum diese Ehrbezeu gung an jemanden wie ihn, der aus einer geringen Familie kommt? Wir wissen nicht, was in seinem Herz vorgegangen ist. Es ist eine Sache, klein von sich zu denken im Vergleich zu anderen, es ist etwas anderes, seinen wahren Platz in der Gegenwart Gottes einzunehmen. Demut im Vergleich zu anderen kann etwas sein, wozu man gezwungen wird. Manchmal kann man nicht anders, als ehrlich zuzugeben, dass man nicht so groß ist wie der andere, aber das beweist noch nicht, dass man von seinem eigenen Versagen gegenüber Gott überzeugt ist.