Behandelter Abschnitt 1Sam 6,712
Verse 7–12 | Ein neuer Wagen und säugende Kühe
7 Und nun macht einen neuen Wagen und nehmt zwei säugende Kühe, auf die kein Joch gekommen ist; und spannt die Kühe an den Wagen und bringt ihre Kälber hinter ihnen weg nach Hause zurück. 8 Und nehmt die Lade des HERRN und stellt sie auf den Wagen; und die goldenen Geräte, die ihr ihm als Schuldopfer erstattet, legt in ein Kästchen an ihre Seite, und sendet sie hin, dass sie wegziehe. 9 Und gebt Acht: Wenn sie den Weg zu ihrer Grenze hinauf geht, nach BethSemes hin, so hat er uns dieses große Übel getan; wenn aber nicht, so wissen wir, dass nicht seine Hand uns geschlagen hat: Ein Zufall ist es uns gewesen. 10 Und die Männer taten so und nahmen zwei säugende Kühe und spannten sie an den Wagen, und ihre Kälber sperrten sie zu Hause ein. 11 Und sie stellten die Lade des HERRN auf den Wagen, und das Kästchen mit den goldenen Mäusen und den Abbildern ihrer Beulen. 12 Und die Kühe gin gen geradeaus auf dem Weg nach BethSemes; auf einer Straße gingen sie, im Gehen brüllend, und wichen weder nach rechts noch nach links; und die Fürs ten der Philister gingen hinter ihnen her, bis an die Grenze von BethSemes.
Die Philister wollen nun absolute Gewissheit haben, dass sie es mit Gott zu tun haben. Selbst wollen sie die Lade nicht zurückbringen. Sie glauben auch nicht, dass sie das könnten, denn jede Bewegung der Lade hat ihnen Unglück gebracht. Ihre Lösung entspricht dem natürlichen Menschen, der das Licht Gottes nicht besitzt.
Es erscheint ihnen unanständig und unangemessen, etwas für die Anbe tung Gottes zu verwenden, das vorher einem allgemeinen Zweck gedient hat. Alles in der Anbetung Gottes muss heilig sein, das heißt abgesondert vom allgemeinen Gebrauch und ganz dem Dienst Gottes geweiht. Dar um benutzen sie einen neuen Wagen. Dafür werden sie nicht bestraft, wie David später durch den Tod von Ussa, als dieser die Lade anfasst (2Sam 6,3.6.7). Als Israeliten hätten sie es besser wissen müssen.
Die Philister rechnen immer noch mit der Möglichkeit, dass alles, was ge schehen ist, Zufall ist. So etwas wird bei einem wahren Christen nicht der Fall sein. Die Philister wollen Gewissheit haben. Und Gott geht auf sie ein und macht deutlich, dass Er am Werk ist. Jedoch hat es keine Auswirkung auf ihre Beziehung zu Ihm.
Dadurch, dass säugende Kühe benutzt werden, um den Wagen zu ziehen, ist es menschlich undenkbar, dass die Bundeslade das Land sicher ver lassen würde. Das wird in den beschriebenen Fakten deutlich. Es geht um Kühe, die
Nicht an das Joch gewöhnt sind,
Den Weg nach BethSemes nicht kennen,
Niemanden haben, der sie begleitet,
Den starken Instinkt der Tiere besitzen, zu ihren Jungen zurückzukeh ren – daher laufen sie „im Gehen brüllend“ – und
Auch den Instinkt haben, zu ihrem eigenen Stall zu gehen.
Dennoch gehen sie „geradeaus auf dem Weg nach BethSemes; auf einer Straße gingen sie“. Das beweist, dass eine unsichtbare, starke Hand sie führt, die Hand ihres Schöpfers, der sie nicht widerstehen können. Die natürlichen Triebe werden durch geistliche Kraft überwunden.
Alles „Vieh auf tausend Bergen“ gehört Gott (Ps 50,10). Die Tiere
tun, was Er möchte. Ein Fisch bringt ein Geldstück, als der Herr Jesus
es braucht (Mt 17,27). Ebenso steht ein Esel bereit, Ihn zu tragen (Mk 11,2-6). Er be fiehlt einem Fisch, Jona drei Tage und drei Nächte zu
beherbergen und einem Wurm, ihn eine Lektion zu lehren (
Die Fürsten, die über die Lade herrschen wollten, haben keine andere Wahl, als wie dienstbare Sklaven hinter der Lade herzugehen. In dem, wo rin sie in Stolz gehandelt haben, hat Gott sich als hoch erhaben über ihnen gezeigt. Von den Tieren, die durch die Fürsten eingesetzt, aber durch Gott gelenkt werden, können wir lernen.
Haben wir so viel geistliche Einsicht, dass wir uns gegen natürliche Moti ve in uns durch Gottes Geist leiten lassen? Es ist Gottes Absicht, die Lade zu seinem Volk zurückzubringen. Das tut Er in geistlicher Hinsicht auch heute noch, indem Er den Herrn Jesus predigen lässt, und dafür gebraucht Er Menschen, die sich durch Ihn leiten lassen.
Es mag wenig Einsicht geben, aber wenn Hingabe an Ihn da ist, wird Er den Herrn Jesus seinem Volk zurückgeben. So hat Gott immer Menschen gefunden, um seinen Sohn wieder den Mittelpunkt der Gemeinde sein zu lassen. Eine Erweckung beinhaltet, dass sein Sohn wieder zentral vor dem Herz der Seinen steht. Wenn der Herr Jesus nicht mehr im Mittelpunkt steht, verschwindet die Hingabe.