Behandelter Abschnitt 1Sam 6,36
Verse 3–6 | Die Lade muss mit einem Schuldopfer zurückkommen
3 Und sie sprachen: Wenn ihr die Lade des Gottes Israels fortsendet, so sollt ihr sie nicht leer fortsenden, denn ihr müsst ihm jedenfalls ein Schuldopfer er statten; dann werdet ihr genesen, und es wird euch kundwerden, warum seine Hand nicht von euch weicht. 4 Und sie sprachen: Welches ist das Schuldopfer, das wir ihm erstatten sollen? Und sie sprachen: Nach der Zahl der Fürsten der Philister, fünf goldene Beulen und fünf goldene Mäuse; denn eine Plage habt ihr alle und eure Fürsten. 5 Und macht Abbilder von euren Beulen und Ab bilder von euren Mäusen, die das Land verderben, und gebt dem Gott Israels
Ehre; vielleicht lässt er seine Hand leichter werden über euch und über eurem Gott und über eurem Land. 6 Und warum wollt ihr euer Herz verstocken, wie die Ägypter und der Pharao ihr Herz verstockt haben? Ließen sie sie nicht zie hen, als er seine Macht an ihnen ausgeübt hatte, und sie zogen weg?
Obwohl sie nichts von dem Gottesdienst in Israel wissen, schlagen sie vor, ein Schuldopfer zu bringen. Das zeigt, dass etwas in ihrem Gewissen an gerührt wurde. In ihrer Torheit meinen sie, dass eine Abbildung geeig net sei. Ihr Schuldopfer ist auch kein blutiges Opfer, sondern besteht aus Bildern ihrer Plagen. Wir erkennen den Gebrauch von Bildern heute in der römischkatholischen Kirche wieder, wo diese Dinge eine große Rolle spielen. Das Greifbare wird dem, was nicht greifbar, sondern geistlich ist, immer vorgezogen. Die Abbildungen zeigen zudem auch noch Unreines.
In jeder Hinsicht ist ihr Opfer eine Beleidigung und ein Gräuel für Gott. Der Vorschlag entspricht wohl ihrem Götzendienst, aber nicht Gott. Von dem wahren Schuldopfer haben sie keine Vorstellung. Die Philister sind mehr um ihre leidenden Körper besorgt als um ihre kranken Seelen. Sie handeln nur im Hinblick auf eine Verbesserung ihrer Lebensumstände. Ihr „Opfer“ ist nicht mehr als eine Erinnerung an ihre Qualen.
Sie bestimmen für das Schuldopfer eine Beule und eine Maus pro Fürst. Die Beulen haben ihren Körper angegriffen und die Mäuse ihr Land. Die Mäuse sind wahrscheinlich die Plage gewesen, die ihre Ernte vernichtet hat, denn es ist Erntezeit (Vers 13). Es ist ihnen klar, dass sowohl die Beu len als auch die Mäuse von Gott gesandt waren. Dadurch, dass sie davon Abbilder machen und als Schuldopfer mitschicken, erkennen sie das an.
Was sie betroffen hat, lässt sie an die früheren Ereignisse in Ägypten den ken. Es bewirkt bei ihnen jedoch keine Umkehr, genauso wenig wie da mals beim Pharao. So ist die Natur des Menschen. Ohne Reue zu zeigen, will man die Plagen loswerden. Auch die Ägypter wollten die Israeliten so schnell wie möglich loswerden und haben ihnen Geschenke gegeben.
Der Teil der Welt, in dem wir leben, wird auch von Plagen heimgesucht. Immer wieder tauchen neue Krankheiten auf (jetzt, während ich diese Übersetzung durchlese, ist es die Coronapandemie). Es kommt den Men schen jedoch nicht in den Sinn, dass diese Plagen eine Heimsuchung Got tes sind. Es ist denkbar, dass die Plagen, die über die christlichen Länder kommen, unter anderem die Folge davon sind, dass Theologen den Herrn Jesus und das Wort Gottes beschmutzen.