Behandelter Abschnitt Rt 4,78
Verse 7.8 | Das Besiegeln der Lösung
7 Dies aber geschah früher in Israel bei einer Lösung und bei einem Tausch, um jede Sache zu bestätigen: Der eine zog seinen Schuh aus und gab ihn dem anderen; und das war die [Art der] Bezeugung in Israel. 8 Und der Blutsverwandte sprach zu Boas: Kaufe für dich! Und er zog seinen Schuh aus.
Weil der erste Blutsverwandte nicht lösen kann und will, überträgt er Boas das Recht zu lösen. Es gibt keine Feindschaft zwischen Boas und dem ers ten Blutsverwandten, genauso wenig, wie es Feindschaft gibt zwischen dem Gesetz Gottes und der Gnade Gottes. Gottes Gerechtigkeit und Got tes Liebe stehen nie im Widerspruch zueinander. Sie haben beide ihren eigenen Bereich, in dem sie wirksam sind, wobei die Gnade sich wohl auf das Gebiet des Gesetzes begeben kann, das Gesetz jedoch nicht auf das Gebiet der Gnade.
Um die Angelegenheit zu bestätigen, wird nach einer bestehenden Sitte gehandelt. Als Beweis dafür, dass man auf das Recht zu lösen verzichtet hat, wird nach altem Brauch der Schuh ausgezogen. Das Gegenstück dazu ist: Das, worauf jemand seinen Schuh setzt, ist dessen Eigentum (Jos 1,3; 10,24; Ps 60,9; 108,9).