Behandelter Abschnitt Ri 20,3-7
Verse 3–7 | Der Bericht des Leviten
3 Und die Kinder Benjamin hörten, dass die Kinder Israel nach Mizpa hinaufgezogen waren. Und die Kinder Israel sprachen: Redet, wie ist dieses Böse geschehen? 4 Da antwortete der levitische Mann, der Mann der ermordeten Frau, und sprach: Ich war nach Gibea gekommen, das Benjamin gehört, ich und meine Nebenfrau, um [dort] zu übernachten. 5 Da machten sich die Bürger von Gibea gegen mich auf und umringten meinetwegen nachts das Haus. Mich beabsichtigten sie umzubringen, und meine Nebenfrau haben sie entehrt, dass sie starb. 6 Da ergriff ich meine Nebenfrau und zerstückelte sie und sandte sie in das ganze Gebiet des Erbteils Israels; denn sie haben ein Verbrechen und eine Schandtat begangen in Israel. 7 Siehe, hier seid ihr allesamt, Kinder Israel: Gebt hier eure Meinung und euren Rat!
Auf eine entsprechende Frage hin erstattet der Levit in groben Zügen Bericht von den Ereignissen in Gibea. Er lässt nichts von seiner eigenen Untreue und dem verkehrten Weg, den er ging, hören. Ebenso verschweigt er, dass er selbst seine Frau in die Hände dieser Wollüstigen gegeben hat, und er stellt es so dar, als ob er in Lebensgefahr gewesen wäre. Er erzählt seine Geschichte auf eine solche Weise, dass er selbst so gut wie möglich dabei wegkommt.
Dass er den Leichnam seiner Frau in Stücke schnitt und die Teile in ganz Israel verschickte, begründet er mit dem Hinweis auf die schändliche Tat und die Torheit, die hiermit in Israel begangen worden ist. Er schließt mit dem Hinweis darauf, dass sie als Israeliten wissen sollten, was sie zu tun hätten. Seine eigene Verantwortlichkeit als Levit, der das Gesetz lehren muss, erwähnt er mit keinem Wort.