Behandelter Abschnitt Ri 11,12-13
Verse 12.13 | Der erste Kontakt mit dem Feind
12 Und Jephta sandte Boten zum König der Kinder Ammon und ließ sagen: Was haben wir miteinander zu schaffen, dass du gegen mich gekommen bist, mein Land zu bekriegen? 13 Und der König der Kinder Ammon sprach zu den Boten Jephtas: Weil Israel mein Land genommen hat, als es aus Ägypten heraufzog, vom Arnon bis an den Jabbok und bis an den Jordan; und nun gib die Länder in Frieden zurück.
Jephta beginnt seine Begegnung mit dem König von Ammon, indem er eine deutliche Scheidelinie zwischen Israel und seinen Feinden zieht. Das kann unverträglich scheinen, aber es ist die einzig richtige Weise, um mit diesem Feind umzugehen. Ammon bedeutet in geistlichem Sinn: Irrtum über das, was Gott gesagt hat. Jede Form des Kompromisses ist hier völlig fehl am Platz.
Darum kann niemals auf freundschaftlicher Basis mit modernen Theologen umgegangen werden, die den menschlichen Verstand als Grundlage dafür nehmen, die Autorität der Bibel zu beurteilen. Solchen Menschen muss deutlich gemacht werden, dass sie kein Teil an der Beziehung haben, die zwischen Gott und seinem Volk besteht. Wie freundlich solche Menschen auch wirken können, im Grunde sind sie große Feinde des Volkes Gottes. Unwissenheit können wir ertragen, Feindschaft nicht.
Die Reaktion lässt nicht lange auf sich warten. Der König von Ammon bekräftigt seinen Anspruch auf das Land, indem er auf die Geschichte verweist. Er lässt noch eine freundliche Geste folgen: Sie können das Land freiwillig zurückgeben; dann braucht Israel nicht zu befürchten, dass er Gewalt anwenden könnte. Es klingt so annehmbar.
Wenn Jephta die Geschichte des Volkes Gottes nicht gekannt hätte, wäre er wahrscheinlich den Argumenten erlegen. So ergeht es heute vielen: Sie fallen dem schönen Geschwätz moderner Theologen zur Beute, weil sie selbst nicht in der Bibel lesen. Sie kennen das Wort Gottes nicht und werden „hin und her geworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre, durch die Betrügerei der Menschen, durch Verschlagenheit zu listig ersonnenem Irrtum“ (Eph 4,14).