Behandelter Abschnitt Off 19,16 - 20,3
Verse 16-20,3 Das Tier, der Antichrist und der Teufel ergriffen
Noch einmal wird auf einen geschriebenen Namen des Herrn Jesus hinge- wiesen und auch auf die Stelle, wo dieser Name geschrieben steht. Sein Name steht auf seinem Gewand, ein Hinweis auf seine äußere Erschei- nung. Kleider sind das, was Menschen voneinander sehen. Kleider sind ein Bild des Verhaltens, das jemand an den Tag legt und das andere wahr- nehmen. Bei Ihm kann man seinen Namen an seinen Handlungen ablesen.
Sein Name steht auch auf seiner Hüfte. Die Hüfte ist ein Bild für Macht und Kraft. Wer einen Schlag auf die Hüfte bekommen hat, dessen Kraft ist gebrochen, so dass er hinkt (1Mo 32,25.26.32). Sein Name ist der Titel, den Gott ebenfalls hat (1Tim 6,15), ein weiterer Beweis dafür, dass der Herr Jesus Gott ist. Er ist auf einzigartige Weise der König, der allerhöchste Regent. So ist Er auch auf einzigartige Weise der Herr, der allerhöchste Herrscher.
Noch bevor die Schlacht beginnt (der Krieg wird erst in Vers 19 beschrie- ben), wird schon das Ergebnis angekündigt. Das tut ein Engel, der in der Sonne steht. Die Sonne bildet die Kulisse, den Hintergrund seiner Worte. Diese Kulisse verleiht seinen Worten die Macht der Herrlichkeit Christi selbst, der in Kürze im Friedensreich als die Sonne strahlen wird.
Alle Vögel des Himmels dürfen sich an den Opfern des Krieges gütlich tun. Sie werden zu dem großen Mahl eingeladen, das Gott für sie bereitet hat. Dieses Mahl steht in großem Gegensatz zum Hochzeitsmahl des Lammes (V. 8). Das eine ist ein herrliches Mahl im Himmel, das andere ein schreck- liches Mahl auf der Erde.
Das Fleisch, das den Vögeln zum Fraß gegeben wird, ist vor allem Men- schenfleisch. Weiterhin ist nur von Fleisch von Pferden die Rede. Die Be- tonung auf dem Wort „Fleisch“ (fünfmal kommt es vor) erinnert daran, dass alle menschliche und natürliche Kraft nichts gegen Gott auszurichten vermag, denn alles Fleisch ist wie Gras (1Pet 1,24.25). Während ihres Le- bens waren diese Menschen durch allerlei Ränge und Stellungen vonei- nander unterschieden. Diese Unterscheidung gibt es im Tod nicht. Die Vö- gel sehen lediglich Leichen und in ihnen ihre Nahrung. Den Vögeln so zum Fraß zu dienen, hat zur Folge, dass sie kein Begräbnis haben werden. Nicht beerdigt zu werden, bedeutet, dass diese Feinde bleibender Schande preisgegeben sind (11,9; 1Sam 17,46).
Der Engel nennt die verschiedenen Kategorien und macht damit deutlich, dass dieses Mahl die Folge des Gerichtes ist, das Gott ohne Ansehen der Person ausgeübt hat. Sein Gericht hat all diese verschiedenen Ränge und Klassen und die Pferde getroffen, derer sie sich bedienten, weil alles im Dienst der Sünde stand. Es folgt jedoch noch ein Gericht, bei dem durch- aus eine Unterscheidung gemacht wird, wo jeder nach seinen Werken ge- richtet wird. Das ist das Gericht vor dem großen weißen Thron (20,12).
Johannes sieht, wie das Tier und seine Anhänger mit ihren Armeen sich für einen Krieg gegen Christus und die Seinen rüsten. Christus ist der Anfüh- rer, Er geht voran. Gegen Ihn richtet sich vor allem der Krieg. Doch auch die, die bei Ihm sind, sind das Ziel ihres Hasses. Sie meinen in ihrem Hochmut, sie seien auf den Krieg gegen das Lamm und die Seinen gut vor- bereitet. In ihrer Vermessenheit meinen sie, unbesiegbar zu sein. Sie sind jedoch blind für seine Allmacht.
Bevor eine einzige Kriegshandlung stattfindet, werden die beiden feindli- chen Anführer ergriffen und in die Hölle geworfen, ohne dass sie den phy- sischen Tod sterben. Das Tier – der politische Führer des antichristlichen Westeuropa – und der falsche Prophet – der religiöse Führer des abtrün- nigen Israel – können sich nicht verteidigen. In ihrem Leben waren sie eng miteinander verbunden, und das sind sie auch in dem Gericht, das Christus an ihnen ausübt. Der falsche Prophet war der durchtriebene Helfershelfer des Tieres, die Menschen zu verführen, das Zeichen des Tieres anzuneh- men und dessen Bild anzubeten.
Alles sah sehr erfolgversprechend aus, doch hier werden ihre ganze Prah- lerei und jeder Anschein von Unbesiegbarkeit (13,4) auf einen Schlag durch beeindruckende Machtentfaltung völlig vernichtet. Sie bilden eine Ausnahme zu allen übrigen Ungläubigen, denn sie werden ohne jedes Ge- richtsverfahren in die Hölle geworfen, während alle anderen ungläubigen Menschen erst vor dem großen weißen Thron verurteilt werden. Eine ent- gegengesetzte Ausnahme im Kreis der Gläubigen sind Henoch und Elias, die als Einzige ohne zu sterben in den Himmel aufgenommen wurden.
Die feindlichen Heere trifft ein anderes Schicksal als ihre beiden Anführer. Der Herr Jesus tötet diese Heere mit dem Schwert, das aus seinem Mund hervorkommt, das ist sein Wort. Durch sein Wort erschuf Er (Ps 33,6), und durch sein Wort zerschmettert Er (Jer 23,29). Er übt dieses Gericht allein aus, obwohl die Heere der Heiligen Ihn begleiten. Nach diesem Gericht ge- schieht das, wozu der Engel in Vers 17 aufgerufen hat. Es gibt so viel zu fressen, dass alle Vögel gesättigt werden.