Behandelter Abschnitt Jos 7,10-15
Verse 10–15 | Die Antwort des HERRN
10 Da sprach der HERR zu Josua: Steh auf! Warum liegst du denn auf deinem Angesicht? 11 Israel hat gesündigt, und auch haben sie meinen Bund übertreten, den ich ihnen geboten habe; und auch haben sie von dem Verbannten genommen und auch gestohlen und es auch verheimlicht und es auch unter ihre Geräte gelegt! 12 Und die Kinder Israel werden vor ihren Feinden nicht zu bestehen vermögen; sie werden vor ihren Feinden den Rücken kehren, denn sie sind zum Bann geworden. Ich werde nicht mehr mit euch sein, wenn ihr nicht den Bann aus eurer Mitte vertilgt. 13 Steh auf, heilige das Volk und sprich: Heiligt euch auf morgen; denn so spricht der HERR, der Gott Israels: Ein Bann ist in deiner Mitte, Israel; du wirst vor deinen Feinden nicht zu bestehen vermögen, bis ihr den Bann aus eurer Mitte wegtut. 14 Und ihr sollt am Morgen herzutreten nach euren Stämmen; und es soll geschehen: Der Stamm, den der HERR treffen wird, soll herzutreten nach den Familien; und die Familie, die der HERR treffen wird, soll herzutreten nach den Häusern; und das Haus, das der HERR treffen wird, soll herzutreten nach den Männern. 15 Und es soll geschehen: Wer mit dem Bann getroffen wird, [der] soll mit Feuer verbrannt werden, er und alles, was er hat; denn er hat den Bund des HERRN übertreten und eine Schandtat in Israel begangen.
Josua bekommt eine Antwort, während er noch spricht (vgl. Jes 65,24; Dan 9,20). Gott sagt zu ihm, dass er aufstehen soll. Die Sache ist deutlich geworden, ebenso wie die Gesinnung Josuas. Nun muss gehandelt werden. Gott macht das Böse offenbar. Das Volk hat gesündigt und muss das Böse aus seiner Mitte wegtun.
Sünde ist niemals nur eine Sache der einzelnen Person. Wenn Sünde nicht verurteilt wird, verunreinigt sie das Ganze. Wir haben nicht nur mit uns selbst zu tun. Der Tisch des Herrn ist gerade der Ausdruck der Einheit. Darum muss der Böse hinausgetan werden (1Kor 5,13b), sonst kann der Herr nicht mehr in der Mitte seines Volkes sein. Sie dürfen also den Bann nicht in ihrer Mitte bestehen lassen (Vers 12).
Es ist Sünde vorhanden und dadurch wird die Kraft Gottes bei ihnen nicht mehr gefunden. Gott kann sich nicht mit der Sünde einsmachen. Gott sagt nicht, dass sie schwach bleiben sollen, sondern dass Israel vor seinen Feinden nicht wird bestehen können. Das ist eine traurige Veränderung, denn früher hatte Gott gesagt: „Es soll niemand vor dir bestehen“ (Jos 1,5). Das Wegtun der Sünde bedeutet, sich hinsichtlich des Bösen auf die Seite Gottes zu stellen. Wenn das geschieht, wird die Beziehung zwischen Gott und der Gesamtheit des Volkes wieder in seinen normalen Zustand versetzt.