Behandelter Abschnitt Jos 7,6-9
Verse 6–9 | Josua ruft zum HERRN
6 Und Josua zerriss seine Kleider und fiel vor der Lade des HERRN auf sein Angesicht zur Erde bis zum Abend, er und die Ältesten von Israel, und sie warfen Staub auf ihre Häupter. 7 Und Josua sprach: Ach, Herr, HERR! Warum hast du denn dieses Volk über den Jordan ziehen lassen, um uns in die Hand der Amoriter zu geben, uns zugrunde zu richten? O hätten wir es uns doch gefallen lassen und wären jenseits des Jordan geblieben! 8 Bitte, Herr, was soll ich sagen, nachdem Israel vor seinen Feinden den Rücken gekehrt hat? 9 Und hören es die Kanaaniter und alle Bewohner des Landes, so werden sie uns umzingeln und unseren Namen von der Erde ausrotten; und was wirst du für deinen großen Namen tun?
Bei der Eroberung Jerichos hat die Bundeslade den zentralen Platz eingenommen. Bei dem Angriff auf Ai hören wir nichts von der Lade. Nach der Niederlage sucht Josua die Lade auf, um sich vor dem HERRN zu demütigen. Er liegt entmutigt vor dem HERRN und betet bis zum Abend, dass der HERR doch deutlich macht, was geschehen ist.
Doch sein Gebet ist ein wenig vorwurfsvoll, als ob Gott für die Niederlage verantwortlich sei. Das kommt nicht aus dem Glauben hervor. Als ob Gott nicht das Beste für sein Volk vorhätte, sondern es umbringen wolle. Das kann auch unsere Reaktion auf Schwierigkeiten sein, die uns treffen, die wir wohl auch manchmal einem eigenen Weg zu verdanken haben.
Josua spricht auch über den Namen Israels als einen bedeutenden Namen, obwohl er auch auf den „großen Namen“ Gottes hinweist (Vers 9). Was mit unserem Namen geschieht, haben wir uns selbst zu zuzuschreiben, aber es ist wirklich beschämend, wenn auch der Name Gottes durch unser Verhalten geschmäht wird. Die Feinde können denken, dass Gott nicht stark genug sei, um seinem Volk zu helfen.