Behandelter Abschnitt 5Mo 33,20-21
Verse 20.21 | Gad
20 Und von Gad sprach er: Gesegnet sei, der Gad Raum schafft! Wie eine Löwin lagert er und zerreißt Arm und Scheitel. 21 Und er hat sich das Erste [des Landes] ersehen, denn dort war der Anteil des Gesetzgebers aufbewahrt; und er ist an der Spitze des Volkes gezogen, hat ausgeführt die Gerechtigkeit des HERRN und seine Gerichte mit Israel.
Bei Gad (und Dan) sehen wir das Element des Streits. Bevor Mose seinen Segen über sie ausspricht, preist er zuerst den HERRN. Gad war einer der Stämme, der auf der anderen Seite des Jordans blieb. Doch hier denkt Mose nicht an den Unwillen, ein Erbteil im Land in Besitz zu nehmen. Gad war nämlich mit in das Land gezogen, um es für andere in Besitz zu nehmen. Hier bewertet Gott dies positiv.
Gad war wie ein Anführer (Löwin) aufgetreten (1Chr 12,9). Darum hat er Raum vom HERRN erhalten, um da zu wohnen. Raum, oder Bewegungsfreiheit, ist ein großes Gut für Gläubige. Vor falschen Brüdern wird gewarnt, die Gläubige wieder unter das Gesetz stellen wollen und sie dadurch wieder ihrer Freiheit berauben (Gal 2,4)! „Das Erste“ oder das beste Teil ist hier verbunden mit dem „Anteil des Gesetzgebers“, was auf regieren oder herrschen hinweist. Gad hielt sich zu den Fürsten des Volkes, um sein Versprechen einzulösen und mitzugehen, um das Land Kanaan zu erobern (Jos 1,12-18; 4,12). Er wird sich hierbei besonders ausgezeichnet haben, denn Mose gibt ihm hier einen bevorzugten Platz unter dem Volk der zweieinhalb Stämme.
Die Eroberung des Landes beinhaltet, dass über die Einwohner das Gericht Gottes vollzogen wird. Weil Gad dies tat, hat er Gottes Gerechtigkeit ausgeführt. Von den zweieinhalb Stämmen soll Gad – auch was die Anzahl betrifft – bei Weitem der bedeutendste sein. Ruben würde gering an Zahl sein (Vers 6) ebenso wie Manasse, von dem nur die Hälfte des Stammes jenseits des Jordans wohnte.
Die Zeit zum Herrschen ist für die Gläubigen noch nicht gekommen (1Kor 4,8). Doch es können sich in der Gemeinde Dinge auftun, bei denen Recht gesprochen werden muss. Dafür sind keine intelligenten Gläubigen notwendig, aber geistlich gesinnte Gläubige, die gekennzeichnet werden durch Einfalt und Weisheit (1Kor 6,4.5). Sie können mit moralischer Autorität auftreten. Es ist eine große Gnade Gottes, wenn solche Männer in einer örtlichen Gemeinde vorhanden sind. Mögen wir Gott dafür danken und ihnen das Leben nicht schwer machen (Heb 13,7).