Behandelter Abschnitt 5Mo 20,10-15
Verse 10–15 | Das Friedensangebot
10 Wenn du dich einer Stadt näherst, um gegen sie zu kämpfen, so sollst du ihr Frieden anbieten. 11 Und es soll geschehen, wenn sie dir [in] Frieden antwor- tet und dir [ihre Tore] öffnet, so soll alles Volk, das sich darin befindet, dir fronpflichtig sein und dir dienen. 12 Und wenn sie nicht Frieden mit dir macht, sondern Krieg mit dir führt, so sollst du sie belagern; 13 und gibt der HERR, dein Gott, sie in deine Hand, so schlage alle ihre Männlichen mit der Schärfe des Schwertes. 14 Doch die Frauen und die kleinen Kinder und das Vieh und alles, was in der Stadt sein wird, all ihre Beute, sollst du für dich rauben; und du sollst die Beute deiner Feinde essen, die der HERR, dein Gott, dir gegeben hat. 15 So sollst du allen Städten tun, die sehr fern von dir sind, die nicht von den Städten dieser Nationen hier sind.
In den vorhergehenden Versen hatten wir die Kampfvorbereitungen. Ab Vers 10 haben wir den eigentlichen Kampf. Doch entbrannte der Kampf nicht sofort. Das Erste, das getan werden musste, war, der zu erobernden Stadt Frieden anzubieten. Wenn die Stadt darauf einging, war ein Bündnisverhältnis die Folge. Auf diese Weise wurde das, was vorher zum Herrschaftsgebiet dieser Welt gehörte, unter das Herrschaftsgebiet des Volkes Gottes gebracht und unter dessen Dienst gestellt. Nicht alle Städte unterwarfen sich so schnell. In Fällen des Widerstandes musste das Gericht ausgeübt werden.
So ist auch der volle Ratschluss Gottes zusammengefasst in der Verkündigung des Evangeliums. Wo die Wahrheit vorgestellt wird, begegnen wir oft Widerstand. Der Widerstand muss gebrochen werden. Das muss geschehen, damit andere gewonnen werden können: Die Männer wurden getötet, die Frauen blieben am Leben.
Im Leben des Gläubigen gibt es verschiedene Sorten von Kampf. Dabei müssen wir zwischen unserem und Gottes Kampf unterscheiden. Unser Kampf liegt in der Tatsache begründet, dass die Sünde noch in uns wohnt (Gal 5,17). Dieser Kampf behindert uns oft, Gottes Kampf zu kämpfen. Doch wenn das Fleisch im Tod gehalten wird, können wir die ganze Waffenrüstung Gottes anziehen und Gottes Kampf führen (Eph 6,12.13). Dieser Kampf wird gekämpft im Austragen und Verteidigen und Verkündigen dessen, was Gott uns anvertraut hat. So konnte Paulus sagen, dass er den guten Kampf gekämpft hat (2Tim 4,7). Das ist der Kampf für das, was Gott ihm anvertraut hat, nämlich das Evangelium des Friedens. „Kampf“ und „Dienst“ sind im Hebräischen dasselbe Wort. Die Verkündigung des Wortes ist Levitendienst und es ist gleichzeitig Kampf. Zu diesem Dienst sollen wir ausziehen. Gott sieht das Volk bereits im Land. So sieht er den Christ sitzend in den himmlischen Örtern in Christus. Aus dieser befestigten Position heraus und im vollen Bewusstsein darüber dürfen wir Gottes Wahrheit verkündigen.