Behandelter Abschnitt 5Mo 16,9-12
Verse 9–12 | Das Fest der Wochen
9 Sieben Wochen sollst du dir zählen; von da an, wo man beginnt, die Sichel an das Getreide zu legen, sollst du anfangen, sieben Wochen zu zählen. 10 Und du sollst dem HERRN, deinem Gott, das Fest der Wochen feiern, je nach der freiwilligen Gabe deiner Hand, die du geben magst, so wie der HERR, dein Gott, dich segnen wird; 11 und du sollst dich vor dem HERRN, deinem Gott, freuen, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Knecht und deine Magd und der Levit, der in deinen Toren ist, und der Fremde und die Waise und die Witwe, die in deiner Mitte sind, an dem Ort, den der HERR, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen. 12 Und du sollst dich daran erinnern, dass du ein Knecht in Ägypten gewesen bist, und sollst diese Satzungen halten und tun.
Der erste Sichelschlag im reifen Korn ist für die Erstlingsgarbe der Gerstenernte. Dann müssen sieben Wochen gezählt werden. Die Sichel hat für uns ihren ersten Schlag am Auferstehungsmorgen des Herrn Jesus getan, das war ein neuer Beginn für uns. Ab dem Zeitpunkt der Auferstehung müssen wir rechnen und nicht ab dem Zeitpunkt der Geburt.
Das Wochenfest oder Pfingstfest – nach der Septuaginta, der griechischen Übersetzung des Alten Testaments, abgeleitet von dem Wort pentecoste, das ist „fünfzig“ (3Mo 23,16) – dürfen auch wir jeden Sonntag feiern. Darum muss das Zählen bis dahin vorausgegangen sein, denn wir müssen lernen, ab der Auferstehung des Herrn Jesus zu rechnen. Dann kommt das Wirken des Heiligen Geistes – Pfingstfest – als Freude in unser Leben. Er kann sich bei uns zu Hause fühlen, wenn wir gelernt haben, die Auferstehung und die Verherrlichung des Herrn Jesus zu würdigen.
In Apostelgeschichte 1 sehen wir die Jünger während dieser sieben Wochen, das heißt bis zur Himmelfahrt des Herrn. Der Herr zeigt sich als der Auferstandene und spricht über das Königreich. Ferner gibt es dort eine Erwartung hinsichtlich der Verheißung des Vaters und ein Lernen, als Zeuge in dieser Welt zu wirken. Meine Stellung ist die eines Zeugen, ich bin auch auf dem Weg zu dem Ort, wo der Herr Jesus hingegangen ist. Auch ich gehe zu dem Obersaal, den der Herr Jesus „mein Gastzimmer“ nannte, um dort mit den Jüngern zusammen zu sein (Apg 1,13). Dort verharrten sie im Gebet und hielten sich an sein Wort. Die Folgen sehen wir in Apostelgeschichte 2: Der Heilige Geist kommt.
Das Ergebnis ist eine „freiwillige Gabe“, die dem HERRN, ihrem Gott, angeboten wird (Vers 10). Das sehen wir in den Gläubigen, die den Heiligen Geist empfangen hatten: „Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten“ (Apg 2,42). Sie konnten Abstand nehmen von irdischen Segnungen (Apg 2,44.45). Sie gaben dem Herrn, was Ihm gebührte und armen Brüdern, was sie benötigten (vgl. 1Kor 16,2).
Das Resultat ist Fröhlichkeit vor dem Angesicht Gottes, gemeinsam mit anderen. Die Erinnerung an die Herkunft (Sklave in Ägypten) verschwimmt nicht. Das Bewusstsein darüber, was sie waren und was sie nun sind, macht die Freude und Dankbarkeit nur noch größer. Sie sollen den überreichen Segen, den Gott ihnen geschenkt hat, mit den Armen in ihrer Umgebung teilen, so dass auch diese sich freuen können.