Behandelter Abschnitt 5Mo 12,15-18
Verse 15–18 | Essen am eigenen Wohnort
15 Doch magst du nach all deiner Herzenslust schlachten und Fleisch essen in allen deinen Toren, nach dem Segen des HERRN, deines Gottes, den er dir gegeben hat: Der Unreine und der Reine mögen es essen, wie die Gazelle und wie den Hirsch. 16 Nur das Blut sollt ihr nicht essen, ihr sollt es auf die Erde gießen wie Wasser. 17 Du darfst in deinen Toren nicht den Zehnten deines Getreides und deines Mostes und deines Öls essen, noch die Erstgeborenen deines Rindund deines Kleinviehs, noch alle deine Gelübde, die du tust, noch deine freiwilligen Gaben, noch das Hebopfer deiner Hand; 18 sondern vor dem HERRN, deinem Gott, an dem Ort, den der HERR, dein Gott, erwählen wird, sollst du es essen, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Knecht und deine Magd und der Levit, der in deinen Toren ist; und du sollst dich vor dem HERRN, deinem Gott, erfreuen an allem Erwerb deiner Hand.
Nicht jedes Tier musste im Tempel in Jerusalem geschlachtet werden, so wie es bei der Stiftshütte in der Wüste notwendig war (3Mo 17,1-6). Die Israeliten konnten nicht jedes Mal, wenn sie ein Tier geschlachtet hatten, wieder nach Jerusalem gehen. Doch ihre Brandopfer konnten sie nicht zu Hause opfern, die gehörten dorthin, wo der HERR wohnte. Anbetung ist etwas, was gemeinschaftlich dort geschieht, wo der Herr Jesus wohnt und die Gemeinde als Gemeinde zusammenkommt. Wohl konnten sie das Fleisch zu Hause essen, das bedeutet für uns, mit dem Opfer beschäftigt zu sein und Gemeinschaft miteinander zu haben, indem wir uns gemeinsam an dem Herrn Jesus erfreuen. So dürfen wir, abgesehen von dem Platz, an dem der Herr Jesus in der Mitte ist, privat zusammenkommen.
Da dürfen auch die kommen, die unrein sind, um dort einen Segen zu empfangen. Diese Unreinheit ist nicht von der Art, dass die Betreffenden aus der Mitte des Volkes Gottes entfernt werden müssten. Jemand, der auf eine solche Art unrein ist, darf nicht von dem Heiligen essen, aber wohl von der allgemeinen Speise.
Während von dem Fleisch zu Hause gegessen werden durfte, durften die Zehnten nicht zu Hause gegessen werden. Das Bringen des Zehnten ist die Anerkennung der Eigentumsrechte Gottes an dem Land. Es ist das Land, das Er ihnen gegeben hat. Er ist der Herr dieses Landes und sie sind Ihm „Miete“ schuldig.
Wenn wir als Gemeinde zusammenkommen, ist das nicht allein, um an den Tod des Herrn Jesus zu denken, das heißt an das Opfer, das Er gebracht hat, und um dafür Gott anzubeten mit Opfern von Lob und Dank. Wir kommen auch zusammen, um zu essen von dem eingesammelten Zehnten. Essen von dem Zehnten bedeutet, alle uns von Gott geschenkten Segnungen gemeinsam vor seinem Angesicht zu genießen. Wir danken Ihm dafür und teilen untereinander, was Er uns geschenkt hat. Das kann beispielsweise sehr schön in der Wortbetrachtung bzw. in der Bibelstunde zum Ausdruck kommen.