Behandelter Abschnitt 5Mo 7,17-24
Verse 17–24 | Ermutigung
17 Wenn du in deinem Herzen sprichst: Diese Nationen sind größer als ich; wie könnte ich sie vertreiben? – 18 fürchte dich nicht vor ihnen. Erinnere dich doch daran, was der HERR, dein Gott, dem Pharao und allen Ägyptern getan hat, 19 an die großen Prüfungen, die deine Augen gesehen, und die Zeichen und die Wunder und die starke Hand und den ausgestreckten Arm, womit der HERR, dein Gott, dich herausgeführt hat. So wird der HERR, dein Gott, all den Völkern tun, vor denen du dich fürchtest; 20 und auch die Hornissen wird der HERR, dein Gott, gegen sie entsenden, bis die Übriggebliebenen und die sich vor dir Verbergenden umgekommen sind. 21 Erschrick nicht vor ihnen! Denn der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein großer und furchtbarer Gott. 22 Und der HERR, dein Gott, wird diese Nationen nach und nach vor dir vertreiben; du wirst sie nicht schnell vernichten können, damit nicht das Wild des Feldes sich gegen dich mehre. 23 Und der HERR, dein Gott, wird sie vor dir hingeben und sie in große Verwirrung versetzen, bis sie vertilgt sind. 24 Und er wird ihre Könige in deine Hand geben, und du wirst ihre Namen unter dem Himmel weg vernichten; kein Mensch wird vor dir bestehen, bis du sie vertilgt hast.
Der Fallstrick von Vers 16 ist eine unverzeihliche Großzügigkeit. In Vers 17 liegt ein anderer Fallstrick vor, nämlich Angst. Der HERR kennt sein Volk und weiß, wie sie über sich selbst denken. Er weiß, dass der Feind in den Augen des Volkes ein zu großes Hindernis werden kann und ihnen dann der Mut in die Schuhe sinkt. Deshalb erinnert Er sie ermutigend daran, was Er für sie gewesen ist und was Er dem Pharao und allen Ägyptern getan hat. Auf dieselbe Weise wird Er aufs Neue für sie handeln.
So wie Gott Israel auf seinen Sieg über den Pharao und Ägypten hinweist, so weist Er uns auf den Sieg hin, den der Herr Jesus auf Golgatha errungen hat. Dort sehen wir, wie Er den Satan und seine Dämonen besiegte (Kol 2,15). Er erinnert uns an unsere eigene Erlösung. Keine Macht konnte uns festhalten, als Er uns aus der Sklaverei des Satans, der Welt und der Sünde erlösen wollte. Die Gefahr liegt nicht in der Macht des Feindes, sondern in den Anknüpfungspunkten, die der Feind in unseren Herzen vorfindet.
Ein Volk, in dessen Mitte „ein großer und furchtbarer Gott“ ist, muss keinerlei Furcht haben. Im Gegenteil, die Anwesenheit dieses Gottes in ihrer Mitte wird ihre Feinde mit Furcht erfüllen. Wenn wir auf seine Kraft vertrauen, können wir getrost sein (2Kor 10,3-6).
Der HERR weist Israel auch darauf hin, dass die Eroberung des Landes nicht schnell vonstattengehen wird (2Mo 23,29.30), um das Gleichgewicht des Landes nicht zu zerstören. Wenn sie die Feinde vertreiben und weiterziehen, ohne im Land zu wohnen, dann würde das Land durch wilde Tiere in Besitz genommen werden. Sie mussten daher die Feinde vertreiben und dann im eroberten Land wohnen, dann wieder vertreiben und wieder bewohnen.
Das ist keine Entmutigung. Die Inbesitznahme des Landes ist keine Angelegenheit von heute auf morgen, auch nicht in geistlicher Hinsicht. Das geistliche Wachstum kennt verschiedene Stadien. Darüber lesen wir in 1. Johannes 2 (1Joh 2,14). Kinder, Jünglinge und Väter haben alle dasselbe ewige Leben, aber kleine Kinder (gerade zum Glauben gekommen) und Jünglinge (die schon etwas weiter auf dem Weg des Glaubens sind) müssen noch erwachsen werden. Man ist nicht ohne Weiteres ein Vater in Christus. Vielmehr gibt es ein schrittweises Wachstum, um den uns anvertrauten Segen Gottes in Besitz nehmen zu können. So stoßen wir immer wieder auf neue Überraschungen in dem Land.