Behandelter Abschnitt Eph 1,7-9
Erlösung, Vergebung,
Geheimnis seines Willens in dem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade, die er gegen uns hat überströmen lassen in aller Weisheit und Einsicht, indem er uns kundgetan hat das Geheimnis seines Willens, nach seinem Wohlgefallen, das er sich vorgesetzt hat in sich selbst
ers 7: In diesen Versen sehen wir die folgenden Schritte, die Gott getan hat, um seinen Vorsatz zu verwirklichen. Wir haben bereits gesehen, dass Gott uns „angenehm gemacht hat in dem Geliebten“. Nun lesen wir, was wir in dem Geliebten noch mehr bekommen haben, denn auf Ihn bezieht sich „in dem“ am Anfang von Vers
Wir haben in Ihm auch die „Erlösung“ und die „Vergebung“. Man könnte sagen, dass dies die Mittel sind, wodurch der Wille Gottes im Blick auf uns erfüllt werden konnte. Sowohl Vergebung als auch Erlösung sind durch das Werk Christi zustande gebracht worden und waren nötig, weil die Sünde in die Welt gekommen
Erlösung war nötig, weil wir völlig in der Macht der Sünde waren. Wir konnten uns nicht selbst befreien. Doch durch das Blut Christi ist Erlösung zustande gekommen. Das wird sehr schön in 2. Mose 12 illustriert. Das Volk Israel ist in Knechtschaft in Ägypten, und Gott erlöst es daraus. Die Grundlage für diese Erlösung ist das Blut eines Lammes, das geschlachtet werden musste. In 2. Mose 12,2-13 kannst du lesen, was der Israelit mit dem Blut tun musste und was das für Gott bedeutete. Aufgrund des Blutes geht das Gericht am Israeliten vorbei und findet dort Erlösung aus der Macht Ägyptens statt. Es ist dir sicher klar, dass das Lamm in Ägypten ein Bild des Lammes Gottes ist, des Herrn Jesus. Was du verdient hattest, hat Er an deiner Stelle erlitten. In Ihm bist du erlöst, hast du die Erlösung empfangen.
Außer der Erlösung war auch Vergebung deiner Übertretungen nötig. Du warst nicht nur in der Macht der Sünde, du lebtest auch danach. Das machten deine Taten gut deutlich. Was du tatest, war in jeder Hinsicht ein Übertreten dessen, was Gott gesagt hatte. Übertretungen erfordern immer eine Strafe. Doch wie gewaltig ist es nun, dass Gott nicht dich dafür gestraft hat, sondern seinen eigenen Sohn. In Ihm hast du Vergebung empfangen.
Obwohl Erlösung und Vergebung gebracht haben, was du nötig hattest, steht deine Not hier nicht im Vordergrund. Nein, es ist die Absicht des Heiligen Geistes, in der Erlösung und der Vergebung den „Reichtum seiner [d. i. Gottes] Gnade“ zu unterstreichen. Auf diese Weise kommen Gottes Herz und Gesinnung zum Ausdruck. In diesem Vers, wo wir mit unseren Sünden einbezogen sind, kommt der „Reichtum seiner Gnade“ zum Ausdruck. In Vers 6, wo alles nur um Gott ging, war es die „Herrlichkeit seiner Gnade“. Der Reichtum seiner Gnade steht der Armut unserer Sünden gegenüber, in denen wir uns befanden. Zugleich ist es nicht nur eine Gnade, die dem entspricht, was nötig ist. Gott entspricht nicht nur Bedürfnissen, sondern tut viel mehr. Er handelt entsprechend seinem Reichtum
Dieser Reichtum wird in den Versen 8 und 9 beschrieben. Du siehst dort den toten, ohnmächtigen Sünder (dich!) zu einer so großen Höhe emporgehoben, dass er (du!) Einsicht in die Geheimnisse des Herzens Gottes bekommt, so dass er (du!) sie mit Ihm teilen kann. Auch dabei geht es um die Pläne Gottes, die Er von Ewigkeit her in seinem Herzen hatte, deren Ausführung jedoch noch kommen muss. Es ist also etwas anderes als das, was du bis hierher gesehen hast, nämlich das, was im Herzen Gottes für dich war und was Er auch in die Tat umgesetzt hat. Du hast teil daran: Du bist gesegnet mit jeder geistlichen Segnung; du bist auserwählt; Gott sieht dich als heilig und untadelig; Er hat dich als Sohn angenommen; du bist angenehm gemacht in dem Geliebten; Er hat dich erlöst und dir vergeben. All das steht in den Versen 3–7. Und das alles ist echt wahr
ers 8: Doch als würde das nicht reichen, hat Er darüber hinaus noch mehr Segnungen für dich bereitliegen. Die kommen nun an die Reihe. Auch daran will Er dich teilhaben lassen, damit du dich jetzt schon an dem erfreuen kannst, was noch kommt. Um das, was in seinem Herzen ist, mit dir teilen zu können, hat Er in dem Überfluss des Reichtums seiner Gnade dir „alle Weisheit und Einsicht“ zur Verfügung gestellt. Wie sollten wir etwas von den Plänen und Taten Gottes begreifen können, wenn Er selbst uns nicht dazu in die Lage versetzen würde. Auch hier triffst du wieder Überfluss an: Gott gibt Weisheit und Einsicht nicht spärlich, sondern „alle“ Weisheit. Er weiß genau, was nötig ist, um uns in die Pläne seines Herzens einzuführen. Dazu hat Er uns zuerst zu Söhnen gemacht. Wie du noch wissen wirst, hat Er das gerade deshalb getan, um seine Gedanken mit uns teilen zu können. Als Söhne hat Er uns zu einer Stellung „emporgehoben“, wo Er mit uns auf seinem Niveau sprechen kann. Dabei hat Er uns mit „aller Weisheit und Einsicht“ ausgestattet. Man kann zwar etwas bekannt machen, doch wenn die „Zielgruppe“ nichts davon versteht, erreicht man nicht viel damit. So hat Gott es also nicht gemacht.
ers 9: Gott hat uns Weisheit und Einsicht gegeben, weil „er uns kundgetan hat das Geheimnis seines Willens“. Hier hast du, was Gott mit uns teilen wollte. Es geht um Dinge, die Er noch nie jemand erzählt hat, auch nicht jemand von seinem Volk im Alten Testament. Was dieses Geheimnis enthält, steht in den Versen 10 und 11. Es betrifft die Regierung des Herrn Jesus über alle Dinge.
Nun könntest du sagen: „Das war doch kein Geheimnis; das war doch auch im Alten Testament bekannt.“ Und dann kannst du dazu z. B. auf Psalm 8 hinweisen. Da hast du Recht. Doch das ist nicht das Geheimnis, um das es hier geht. In diesem Geheimnis geht es um die Regierung des Herrn Jesus über alle Dinge men mit der Gemeinde Und das war im Alten Testament nicht bekannt gemacht. Der Apostel war es, der den besonderen Dienst bekommen hat, dieses Geheimnis bekannt zu machen. In Kapitel 3 wird er das näher erklären
Das Geheimnis der Einheit zwischen dem Herrn Jesus und der Gemeinde ist für die Welt noch immer ein Geheimnis. In 1. Johannes 3,2 liest du einen ähnlichen Gedanken: „Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden.“ Johannes will sagen, dass die Welt nun noch nichts von der Tatsache sieht, dass wir Kinder Gottes sind. Das wird die Welt erst sehen, wenn der Herr Jesus zurückkommt und wir mit Ihm (Kol 3,4; 2Thes 1,7-10). Das Geheimnis ist nur denen bekannt gemacht, die zur Gemeinde gehören. Leider ist sogar für viele Glieder dieser Gemeinde diese Einheit noch immer ein Geheimnis. Alle, die meinen, dass die Gemeinde die Fortsetzung von Israel sei, begreifen nicht, dass die Gemeinde ihren Ursprung und ihr Ziel im Himmel hat. Gerade dadurch, dass sie so auf die Erde ausgerichtet sind, erkennen sie das nicht, woran Gott sein „Wohlgefallen“ hat.
Gott findet seine Freude daran, diese Dinge in dieser Zeit seinen Kindern mitzuteilen. Schau dir kurz noch einmal Vers 6 an, wo du auch vom Wohlgefallen Gottes gelesen hast. Dort war es seine Freude, Söhne für sich selbst zu haben, und das bereits jetzt. Hier ist es seine Freude, diese Söhne mit dem bekannt zu machen, was Er in der Zukunft mit Christus und der Gemeinde tun wird. Gott war überhaupt nicht verpflichtet, dieses Geheimnis, „das er sich vorgesetzt hat in sich selbst“, mit uns zu teilen, doch Er wollte das so gern. Noch einmal wird hier die Tatsache nachdrücklich betont, dass alle seine Vorsätze ihren Ursprung in Ihm selbst haben. Er hatte keine einzige Verpflichtung gegen irgendjemand, sie bekannt zu machen. Er hätte sie genauso gut für sich behalten können. Doch Er ist damit herausgekommen und hat sie einer von Ihm selbst erwählten Gruppe von Menschen bekannt gemacht. Ist es nicht ein großes Wunder, dass du und ich dazu gehören dürfen?