Behandelter Abschnitt Apg 17,19-21
Verse 19-21 Paulus wird zum Areopag gebracht
19 Und sie ergriffen ihn, führten ihn auf den Areopag und sagten: Können wir erfahren, was diese neue Lehre ist, von der du redest? 20 Denn du bringst etwas Fremdes vor unsere Ohren. Wir möchten nun wissen, was das sein mag. 21 Alle Athener aber und die Fremden, die sich da aufhielten, brachten ihre Zeit mit nichts anderem zu, als etwas Neues zu sagen und zu hören.
Neugierig wie sie sind, wollen sie mehr erfahren. Es ist nicht die Rede von Feindschaft, eher von wohlwollender Zustimmung, die sie ihm entgegenbringen, damit er Zeugnis gibt. Sie fragen ihn sogar freundlich, ob sie wissen dürfen, „was diese neue Lehre ist“, von der er spricht. Sie nehmen ihn dazu mit auf den Areopag, wo sich das „Ministerium für Religion“ – im Beisein vieler Interessierter auf „öffentlicher Bühne“ – mit diesen Dingen auseinandersetzen will. Sie wollen Paulus über das hören, was sie für eine „neue Lehre“ und „fremde Dinge“ halten. Für sie sind es unbekannte Worte mit unbekannter Bedeutung.
Paulus wird sicher ein gut verständliches Griechisch gesprochen haben, aber dennoch verstehen diese hochbegabten Denker absolut nicht die Bedeutung dessen, was er sagt. Sie meinen in ihrem Denken erleuchtet zu sein, doch in Wirklichkeit sind sie verfinstert am Verstand. Darum verstehen sie nichts von dem, was Paulus sagt (1Kor 2,14). Um das verstehen zu können, müssen sie sich erst bekehren. Die Ausführungen des Paulus laufen daher auch auf den Aufruf zur Bekehrung hinaus, die er mit der Auferstehung des Herrn Jesus verbindet (V. 31).
Bevor es so weit ist, bekommt Paulus die Gelegenheit, seine Lehre darzulegen. Es passt zu der Einstellung der Athener, dass sie ihm diese Gelegenheit bieten, denn sie taten nichts lieber als reden. Athen war eine richtige Stadt des Redens. Das Einzige, was sie den ganzen Tag taten, war Reden. Wenn es etwas Neues gab, war das ein dankbarer Anlass zum Gespräch.