Behandelter Abschnitt Apg 15,30-35
Verse 30-35 Empfang des Briefes in Antiochien
30 Nachdem sie nun entlassen waren, kamen sie nach Antiochien hinab; und sie versammelten die Menge und übergaben den Brief. 31 Als sie ihn aber gelesen hatten, freuten sie sich über den Trost. 32 Und Judas und Silas, die auch selbst Propheten waren, ermunterten die Brüder mit vielen Worten und stärkten sie. 33 Nachdem sie sich aber eine Zeit lang aufgehalten hatten, wurden sie mit Frieden von den Brüdern entlassen zu denen, die sie gesandt hatten. [34] 35 Paulus aber und Barnabas verweilten in Antiochien und lehrten und verkündigten mit noch vielen anderen das Wort des Herrn.
Die Gemeinde entlässt die Gesandtschaft. Das zeigt, dass sie hinter ihrer Mission stehen. Als die vier in Antiochien ankommen, wird die Menge der Gläubigen zu einer Zusammenkunft zusammengerufen. Danach überreichen die Brüder, die aus Jerusalem gekommen sind, den Brief. Der Brief aus Jerusalem bewirkt Freude, weil sie von dem Joch des Gesetzes freigesprochen werden. Die Vorschrift, sich von den notwendigen Dingen zu enthalten, ist ebenfalls Teil der Freude. Jerusalem garantiert Freiheit für die Nationen, obwohl sie selbst am Gesetz festhalten. Das ist die richtige Gesinnung, wie man miteinander als Gemeinden umgeht, wenn es um Regelungen und Verordnungen geht, an denen manche meinen festhalten zu müssen.
Außer dem Trost, den die Gläubigen durch den Brief empfangen haben, gibt es auch Gelegenheit für Judas und Silas, die Gläubigen mündlich zu trösten und zu stärken. Als Propheten waren sie in der Lage, völlig andere Worte zu reden als ihre Vorgänger zu sagen, die keinen Auftrag hatten und Worte sprachen, die die Seelen verstörten (V. 24). Die vielen Worte, die Judas und Silas redeten, dienten zur Stärkung des Glaubens. Es ist schön, auf diese Weise miteinander zu sprechen und auch durch die, die vom Herrn dazu die Gabe bekommen haben, im Glauben auferbaut zu werden.
Nachdem Judas und Silas einige Zeit ihren tröstenden und stärkenden Dienst ausgeübt haben, kehren sie wieder zu denen zurück, die sie gesandt hatten, also zur Gemeinde in Jerusalem. Die Brüder lassen sie mit Frieden gehen. Es gibt Ruhe und Harmonie in der Gemeinde. Als Judas und Silas abreisen, lassen sie eine Gemeinde zurück, mit der sie eines Sinnes sind. Der Bericht, den sie später über ihren Aufenthalt und
Dienst in Antiochien in Jerusalem gegeben haben werden, wird dort sicher auch Freude bewirkt haben.
Paulus und Barnabas bleiben in Antiochien. Zusammen mit vielen anderen lehren und verkündigen sie das Wort des Herrn. Das zeigt, dass in Antiochien eine große Gemeinde ist und dass es dort eine Vielzahl an Gaben gibt. Aber alle haben dasselbe Ziel. Es geht um die Auferbauung der Gläubigen, und das ist nur durch das Wort des Herrn möglich. Wieder ist es hier nicht „das Wort Gottes“, sondern „das Wort des Herrn“. Das Ziel des Dienstes besteht darin, dass das Leben der Gläubigen in all seinen Teilen unter die Autorität des Herrn kommt.