Behandelter Abschnitt Apg 12,18-19
Verse 18-19 Die Reaktion des Herodes auf das Verschwinden des Petrus
18 Als es aber Tag geworden war, war eine nicht geringe Bestürzung unter den Soldaten, was doch aus Petrus geworden sei. 19 Als aber Herodes ihn zu sich forderte und ihn nicht fand, verhörte er die Wächter und befahl, sie abzuführen; und er ging von Judäa nach Cäsarea hinab und verweilte dort.
Obwohl Petrus von der Bildfläche verschwunden ist, ist die Geschichte damit noch nicht zu Ende. Lukas teilt uns noch mit, wie Herodes darauf reagierte und schließlich berichtet er uns noch sein Ende. Das scheint, wie bereits gesagt, darauf hinzuweisen, dass es um die vorbildliche Bedeutung dieser ganzen Geschichte geht. Nach der Befreiung des Petrus als Bild des Überrestes folgt noch das Gericht über Herodes als Bild des Antichrists. Dieses Gericht trifft ihn, weil er sich als Gott verehren ließ, und das wird der Antichrist ebenfalls tun.
Was das Verschwinden von Petrus betrifft, ist es verständlich, dass es unter den Soldaten große Bestürzung auslöst. Sie waren dabei, als Petrus verschwand, doch sie haben nichtdaran mitgewirkt, sie haben überhaupt nichts davon gemerkt und konnten es daher auch nicht verhindern. Das ist die Verwirrung von Menschen, die meinen, alles unter Kontrolle zu haben, obwohl gleichzeitig Dinge, an denen sie aufs Engste beteiligt sind, ohne ihr Zutun geschehen. Das ist die Blindheit der Menschen, die nicht mit Gott rechnen. Das gilt auch für Herodes.
Zunächst hat er einige Zeit nach Petrus gesucht, ihn aber nicht gefunden (vgl. Jer 36,26). Danach verhört er die Wächter. Diese können natürlich keine befriedigende Antwort auf das Verschwinden von Petrus geben. Dann befiehlt er, dass die Wächter abgeführt werden, und zwar, um hingerichtet zu werden. Sie müssen das Entwischen des Petrus mit dem eigenen Leben bezahlen, denn sie waren dafür verantwortlich (vgl. 1Kön 20,39). Nicht Petrus starb an diesem Tag, sondern eine Reihe Soldaten starb an seiner Stelle (Spr 11,8).