Behandelter Abschnitt Joh 12,17-19
Verse 17-19 Die Volksmenge und die Pharisäer
17 Die Volksmenge, die bei ihm war, bezeugte nun, dass er Lazarus aus dem Grab gerufen und ihn aus den Toten auferweckt hatte. 18 Darum ging ihm auch die Volksmenge entgegen, weil sie hörte, dass er dieses Zeichen getan hatte. 19 Da sprachen die Pharisäer zueinander: Ihr seht, dass ihr gar nichts ausrichtet; siehe, die Welt ist ihm nachgegangen.
Während die große Volksmenge (V. 12) Ihm zujubelt, ist da noch eine andere Volksmenge, die bei Ihm war, als Er Lazarus auferweckte. Diese Volksmenge bezeugt dieses große Ereignis. Von diesem Zeichen sind sie besonders beeindruckt. So etwas ist doch wirklich unglaublich, und sie durften das mit eigenen Augen sehen.
Das ist wirklich auch eine große Gnade, die die meisten von ihnen leider nicht erkannt haben. Was der Herr mit Lazarus getan hat, will Er in geistlichem Sinn mit jedem Menschen tun. Lasst uns hoffen und beten, dass dieses Wunder des Lebendigmachens sich noch im Leben vieler Menschen vollziehen möge.
Die Volksmenge, die bei der Auferweckung des Lazarus anwesend war, zieht der anderen Volksmenge entgegen, die sich bereits dem Herrn angeschlossen hat. Das muss ein beeindruckender Zug geworden sein, alles zur Ehre Christi, und das wegen des Zeichens, das Er getan hatte. Die Hinzufügung, dass es wegen des Zeichens war, macht deutlich, dass es sich nur um eine spontane Gefühlsäußerung handelt und nicht um eine innere Umkehr.
Wir sehen eine Gefühlsäußerung, wie wir sie oft bei Massenversammlungen feststellen. Dabei ist für persönlich gelebten Glauben kaum Platz. Die Gefühle werden durch die große Menge aufgepeitscht. Zu einer persönlichen Begegnung mit dem Herrn Jesus kommt es dann nicht.
Die Pharisäer sehen das wieder ganz anders. Sie betrachten den großen Zulauf, den der Herr hat, zähneknirschend und mit neidischen Blicken. Es ist ihnen völlig entglitten. Sie müssen feststellen, dass die „[ganze] Welt“ Ihm nachgegangen ist. Juden aus aller Welt sind nach Jerusalem gekommen (vgl. Apg 2,9-11). In Vers 20 ist auch die Rede von Nichtjuden. Die Führer spüren, dass sie die Masse nicht mehr im Griff haben. So machtlos steht der gottfeindliche Mensch da, wenn Gott die Gefühle der Massen einen Augenblick gebraucht, damit sie seinem Sohn zujubeln.